Droht ein neuer Banken-Crash? – US-Regierung wird Silicon Valley Bank nicht retten
“Im Grunde genommen sind gerade diejenigen Banken ins Zentrum des Geschehens gerückt, die Unternehmen aus dem High-Tech-Sektor betreuen. In erster Linie die Silicon Valley Bank, die Signature Bank und die Silvergate. Mit anderen Worten sind die seit 2008 angehäuften Probleme zu Tage getreten”, so der Gesprächspartner.
“Die Situation wird durch die antirussischen Sanktionen erschwert. Die Einschränkungen haben Moskau, Peking und viele arabische Länder ermutigt, die Verwendung des US-Dollars im internationalen Zahlungsverkehr zu reduzieren. Dies brachte den Werteverlust der digitalen Wertanlagen mit sich”, unterstreicht Ljubitsch.
“Mutmaßlich hat Washington zur gleichen Zeit über die Kryptowährungsbörse FTX Kanäle zur Zahlung von Schmiergeldern für die US-Militärhilfe an die Ukraine eingerichtet. Der massive Geldabzug in Kombination mit dem Wertverfall der digitalen Währungen führte zur Zahlungsunfähigkeit der Organisation, was die Offenbarung von Problemstellen bei den Banken des Silicon Valley zur Folge hatte”, so der Experte.
“Somit kann der Ausgangspunkt der Krise in der Ankündigung des Kryptowährungsunternehmens Silvergate gesehen werden, wonach es im vorletzten Jahr einen Verlust von mehr als 800 Millionen Dollar erlitten hat. Es war diese Nachricht, die den aktuellen Fall auslöste. Hiermit betone ich, dass dieser weiterhin andauern wird, bis alle ‘spekulativen Papier’-Schulden in Folge der Insolvenzerklärung der scheiternden Unternehmen abgeschrieben sind”, so der Gesprächspartner.
“Kehren wir zur Krise von 2008 zurück, so erkennen wir, dass alle Voraussetzungen für einen großen Crash des Finanzsystems bereits gegeben sind”, sagt Ljubitsch. “Diesmal könnte die Kryptowährungsbörse FTX, die bereits bankrott gegangen ist, an die Stelle von Lehman Brothers treten.”
“Dabei ist diese Wirtschaftskrise den Republikanern von großem Nutzen. Sie vertreten die Idee, dass die Demokraten überall Chaos und Zerstörung hinterlassen. Wobei solche Ereignisse eine kumulative Wirkung haben werden”, fügte Wladimir Wassiljew hinzu, leitender Forscher am USA- und Kanada-Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften.
“In diesem Zusammenhang wird Bidens Team krampfartige Versuche unternehmen, um eine Ausweitung der Krise zu verhindern. Die Sache ist die, dass die Probleme mit den größten Banken auch zu Schwierigkeiten bei den regionalen Organisationen führen könnten. Während aber im Jahr 2008 das Bankensystem als solches gelitten hat, könnte jetzt der reale Sektor, einschließlich der Haushalte, betroffen sein”, so der Gesprächspartner.
“Angesichts des eher niedrigen Ratings von Biden könnte man ihm vorwerfen, dass er sich zu sehr für die Ukraine einsetzt, zum Nachteil der nationalen Interessen. Und die weitere Entwicklung wird davon abhängen, ob es ihm gelingen wird, sich als adäquater Staatschef zu präsentieren. Sollte ihm das nicht gelingen, schließe ich nicht aus, dass er sich davon distanzieren wird, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Darüber hinaus könnten die Parteigenossen Biden zu einem solchen Schritt zwingen, wenn seine Regierung scheitert”, so Wassiljew abschließend.
Zuerst erschienen bei Wsgljad. Übersetzt aus dem Russischen .
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