Die Frankfurter Rundschau lieferte heute ein besonders feines Beispiel, wie man Informationen so manipuliert, dass sie in das gewünschte Narrativ passen. Die Überschrift kracht jedenfalls:
“Droht Russland eine Pleitewelle? Putins Firmen gehen reihenweise bankrott”
Das klingt wirklich gruselig. Schon allein, weil mit “Putins Firmen” so getan wird, als wäre das alles Putins persönliches Eigentum, was es natürlich nicht ist. Besonders schräg wirkt es, wenn man so etwas aus Russland liest. Aber schauen wir doch einmal, was da tatsächlich geboten wird.
“Im 2024 Januar meldeten 571 Unternehmen in Russland Insolvenz an – ein Anstieg von 57 Prozent im Vergleich zu vor einem Jahr. Im Februar 2024 meldeten 771 Unternehmen Konkurs an. Das sind 60 Prozent mehr als die 478 Unternehmen im Vorjahresmonat, wie jüngst die Wirtschaftszeitung ‘Kommersant’ unter Berufung auf Daten des föderalen Konkursregisters berichtete.”
Nun, wenn man diese Zahlen so präsentiert, klingt das natürlich beeindruckend. Allerdings hat Russland nicht ganz, aber in etwa doppelt so viele Einwohner wie Deutschland. Nachdem hier nicht von Großunternehmen die Rede ist, sondern einfach von der Gesamtzahl der Insolvenzanmeldungen, muss man eigentlich, um diese Zahlen zu bewerten, die entsprechenden Zahlen aus Deutschland betrachten.