Moskau fordert von Kiew, Beteiligte an Terroranschlägen nach Russland auszuliefern
Was dann folgte, ist noch interessanter: “Der Verstoß der Ukraine gegen ihre Verpflichtungen aus den Anti-Terrorismus-Konventionen wird ihre völkerrechtliche Verantwortung nach sich ziehen”. Übersetzt aus dem diplomatischen Sprachgebrauch bedeutet dies, dass Moskau das Recht hat, das Kiewer Regime selbst als ein terroristisches Regime anzusehen, wenn es sich weigert, die für die Terroranschläge verantwortlichen ukrainischen Personen auszuliefern. Dies wiederum würde alle Führungskräfte dieses Regimes zu legitimen Zielen für das russische Militär machen.
Die Erklärung des russischen Außenministeriums sollte auch für den Westen ein alarmierender Weckruf sein:
“Die von den zuständigen russischen Behörden durchgeführten Ermittlungsmaßnahmen zeigen, dass die Spuren all dieser Verbrechen in die Ukraine führen.”
Allerdings gehen die zuständigen russischen Behörden davon aus, dass die Spuren dieser Terroranschläge noch viel weiter reichen – nämlich nach Großbritannien und in die USA. Die von unseren Ermittlern zusammengetragenen Fakten über das Organisieren dieser blutigen Verbrechen wurden nun an die ukrainische Seite übermittelt. Internationale Nachrichtenagenturen haben diese Informationen gewissenhaft verbreitet.
Die westlichen Herren von Kiew stehen damit also vor einem schwierigen Dilemma. Entweder sie müssen ihre ukrainischen Handlanger schnellstens als Terroristen anerkennen, ihre Verbrechen bloßstellen und sie an Moskau ausliefern, oder sie räumen ihre Handlanger in Kiew irgendwie aus dem Weg, weil diese über sämtliche Informationen von diesen Verbrechen der westlichen Sicherheitsdienste Bescheid wissen. Angesichts der bevorstehenden Niederlage der Ukraine an der militärischen Front werden diese Informationen unweigerlich ans Tageslicht kommen. Die Komplizen werden sich rechtfertigen und sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben wollen, manchmal mit tödlichem Ausgang. Also decken wir uns schon immer mit genügend Popcorn ein.
Russlands Präsident Wladimir Putin erinnerte kürzlich in einem Interview daran, wie er seinen damaligen US-Amtskollegen George W. Bush einst darauf hinwies, dass US-amerikanische Geheimdienste während der russischen Anti-Terror-Operation im Kaukasus aktiv Terroristen in Russland steuerten. “Nun, ich werde ihnen in den Arsch treten”, hatte der US-Präsident laut Putin damals versprochen, tat aber nichts dergleichen. Dann kam eine Antwort von der CIA – sie glaubten, dass alles sei richtig so und sie würden weiterhin mit der sogenannten Opposition (sie nannten so diese Terroristen) zusammenarbeiten. “Nun gut. Uns war klar, dass es kein Gespräch geben würde”, sagte Putin damals.
Doch jetzt werden die Gespräche ganz anders verlaufen. Wie werden wohl die Einwohner der westlichen Länder auf die Nachricht reagieren, dass britische und US-amerikanische Geheimdienste patentierte Terroristen anleiten und die danach durch ihre handzahmen Medien schützen wollen, indem sie behaupten, das sei nicht die Ukraine sondern der Islamische Staat gewesen?
Schließlich werden die Franzosen, die das Massaker im Bataclan nicht vergessen haben, die Spanier, die noch immer um die Opfer von 2004 infolge der Zuganschläge (u.a. am Bahnhof Madrid Atocha) trauern, und die US-Amerikaner, die verwirrt durch die widersprüchlichen Versionen der Geschehnisse bei 9/11 2001 in den New Yorker WTC-Zwillingstürmen noch immer Fragen an ihre Geheimdienste richten.
Analyse Worüber der Westen nicht spricht, wenn er den IS für den Anschlag in Moskau verantwortlich macht
Die eskalierenden Turbulenzen werden auch westliche Regierungen erfassen – alle jene trostlosen Damen und Herren werden in den Fokus geraten. Es erweist sich, dass sie nicht nur die nutzlosen Bürokraten sind, für die man sie bisher gehalten hat, sondern es stellt sich heraus, dass sie Milliarden aus den Staatskassen ihrer Länder entwendet haben, um damit auch den Massenmord an unschuldigen Zivilisten zu finanzieren. Für uns in Russland ist all das keine neue Information. Aber für Westler wird es wohl ein echter Schock sein.
All das verspricht sehr unangenehme Aussichten für die Geheimdienstler, die gewohnt sind, jenseits des Ozeans zu sitzen und widerliche Terroranschläge durch die Hände Dritter zu organisieren. Es scheint, dass es dieses Mal nicht nur um Finanzkürzungen und einen Verweis gehen könnte.
Übersetzt aus dem Russischen und zuerst am 2. April 2024 bei RIA Nowosti erschienen.
Wiktorija Nikiforowa ist eine Kolumnistin bei RIA Nowosti.
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