Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der die ganze Welt mit seinem Vorschlag, westliche Truppen in die Ukraine zu entsenden, in Aufregung versetzt hat, ist entschlossen, eine weitere Front gegen Moskau in einer weiteren strategisch wichtigen Region zu eröffnen. Die Ereignisse im Südkaukasus, wo eilig versucht wird, aus Armenien eine zweite Ukraine zu basteln, haben eine eigene innere Dramatik und drohen in einer neuen geopolitischen Explosion zu münden.
Einen solchen Schluss legen die Ereignisse der letzten Wochen nahe, die eine Kette von Ursachen und Wirkungen bilden.
In der vergangenen Woche kündigte Jerewan die Beendigung der Mission der russischen Grenztruppen am internationalen Flughafen Swartnoz an. Das Erstaunlichste daran war die Leichtigkeit, mit der die armenische Regierung dies tat.
Dabei zeigte sich das System des Schutzes der Grenze Armeniens zur Türkei und dem Iran seit sowjetischen Zeiten unverändert. Seit den ersten Tagen der Unabhängigkeit des armenischen Staates war die Präsenz der russischen Grenzschützer neben des in Armenien stationierten 102. russischen Militärstützpunktes ein wichtiger Bestandsteil bei der Gewährleistung der nationalen Sicherheit. Doch plötzlich sagte Jerewan “genug” und bedankte sich nicht einmal.