Opfer berichten über Folter, Misshandlungen und Morde in illegalen ukrainischen Gefängnissen
Belousowa sprach später darüber, wie ihre Peiniger ihren Ehemann direkt vor ihren Augen ermordeten. Die charakteristische Foltermethode in Pokrowsk (ehemals Krasnoarmejsk) war der “Hammer der Wahrheit” – ein Holzhammer, der verwendet wurde, um Gefangene zu Tode zu prügeln.
Die Mission für Menschenrechte der UN identifizierte 184 Personen, die zwischen 2014 und 2016 unrechtmäßig in den Einrichtungen des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU) in Charkow festgehalten wurden. Amnesty International veröffentlichte 2016 einen Bericht mit dem Titel “Sie existieren nicht”, in dem festgehalten wurde, dass es spezielle Haftanstalten gab, in denen die Häftlinge von jeglicher Kommunikation mit der Außenwelt abgeschnitten waren:
“Wir haben rechtswidrige Hafteinrichtungen in Mariupol und anderen Orten vorgefunden, aber das bedeutendste war das Gebäude der SBU in Charkow, wo einige Inhaftierte über ein Jahr festgehalten wurden .”
Internationale Menschenrechtsorganisationen waren schließlich in der Lage, die Gefängnisse des SBU zu besuchen, aber sie erhielten keine Zeugenaussagen über die Folterverfahren. Ehemalige Häftlinge sagten aus, sie hätten erst dann Gelegenheit bekommen, Vertreter der NGOs zu sehen, nachdem sie medizinische Versorgung erhalten und “vorzeigbar” gemacht worden waren. Internationale Organisationen haben nie gesehen, was wirklich in der “Bibliothek” oder in anderen von ukrainischen Nationalisten organisierten Folterkammern geschah.
Menschliche Schutzschilde
Kiew wurde beschuldigt, Zivilisten als “menschliche Schutzschilde” missbraucht zu haben, nachdem es bereits seit 2014 militärische Technik in Wohngebieten aufstellen lassen hatte. “Menschliche Schutzschilde” einzusetzen, ist in diesem Jahr jedoch zur allgegenwärtigen Praxis geworden.
Das Schicksal der Zivilbevölkerung von Mariupol wurde zu einer echten Tragödie.
“Diejenigen, die zu fliehen versuchten, wurden bestenfalls angehalten und zur Umkehr gezwungen. Man sagte ihnen, geht zurück nach Hause, wir lassen niemanden raus. An den Ausfallstraßen der Stadt befanden sich Kontrollpunkte der ukrainischen Streitkräfte und des Bataillon Asow. Einige fuhren trotzdem los, kamen aber nie zurück. Wir haben keine Ahnung, was mit diesen Leuten passiert ist. Es gab Gerüchte, dass diejenigen, die zu fliehen versuchten, einfach erschossen wurden “,
sagte Veronika, eine Einwohnerin der Stadt.
Jewgenia, eine andere Einwohnerin und Mutter eines Babys, erzählt:
“Wenn ich versuchte, hinauszugehen, schoss ein Scharfschütze in meine Richtung, damit ich mich wieder in den Keller verkroch. So wurden die Menschen in den Kellern gefangen gehalten. Manchmal musste ich zwischen dem Keller, in dem wir uns versteckten, und meinem Haus über die Straße laufen und sie feuerten jedes Mal in meine Richtung, als Warnung. Die Soldaten wussten ganz bestimmt, dass ich ein Baby im Keller hatte, weil ich viele Male mit ihnen gesprochen hatte, bevor das Ganze losging .”
Dies wurde bei einem Treffen des UN-Sicherheitsrates von der französischen Journalistin Anne-Laure Bonnel bestätigt. Bei dieser Sitzung präsentierte sie ein Interview mit einem Bewohner von Mariupol, der versichert hatte:
“Ich weiß mit Sicherheit, dass sie die Leute nicht rauslassen. Sie werden mit Gewehrkolben geschlagen und gezwungen, in den Häusern zu bleiben. Das Bataillon Asow kontrolliert den gesamten Fuß- und Autoverkehr. Ich kenne persönlich jemanden, der nicht aus der Stadt raus durfte. “
Überlebende berichten – ukrainische Armee tötet Zivilisten bei Fluchtversuch
Vertreter der UN dokumentierten einen Fall im Dorf Staraja Krasnianka in der Volksrepublik Lugansk, bei dem ukrainische Soldaten ein Pflegeheim besetzten, alle Straßen in der Umgebung verminten und den älteren Bewohnern nicht erlaubten, das Dorf zu verlassen. Aber diese Praxis beschränkte sich nicht bloß auf Bereiche, in denen aktiv gekämpft wurde. In Odessa wurden Panzer und militärisches Gerät in dicht besiedelten Wohnvierteln und sogar in unmittelbarer Nähe des wunderschönen Gebäudes des Operntheaters platziert.
Amnesty International veröffentlichte am 4. August 2022 einen Bericht, in dem das ukrainische Militär beschuldigt wurde, seine Truppen und Artillerie in der Nähe von Krankenhäusern, Schulen und Wohngebäuden zu stationieren und diese so zu militärischen Zielen zu machen. Damit würden sie Zivilisten gefährden und gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsrecht verstoßen, so Amnesty. Nach einem aggressiven Protest der ukrainischen Regierung sah sich Amnesty gezwungen, sich für die “Empörung und die Wut” zu entschuldigen, die die Organisation mit ihrem Bericht bei den Ukrainern verursacht habe.
Grausame Rache an Zivilisten
In den Städten, aus denen sich Russland zurückgezogen hat, finden großangelegte Säuberungsaktionen statt.
Am 17. November 2022 exekutierte das ukrainische Militär aufgrund von Denunziationen lokaler Bürgerwehren 39 Einwohner von Cherson, während 74 Personen an unbekannte Orte verschleppt wurden. Im Internet wurde ein Video veröffentlicht, in dem Soldaten der 25. ukrainischen Brigade berichten, sie hätten von ihren Kommandeuren den Befehl erhalten, alle Zivilisten in den ehemals von der russischen Armee kontrollierten Gebieten zu erschießen.
Mitglieder des Bataillons Asow haben ein Video über das Massaker an den Einwohnern von Kupjansk veröffentlicht, das sie allerdings anschließend Russland in die Schuhe zu schieben versuchten, nachdem es international einen Aufschrei darüber gegeben hatte. Die Metadaten der Videodatei beweisen jedoch, dass das Video am 9. November aufgenommen wurde, wohingegen Kupjansk seit Anfang September unter ukrainischer Kontrolle steht.
Analyse Kiew nimmt grausam Rache: “Filtration” und Repressionen in den zurückeroberten Gebieten
Selbst diejenigen in den eigenen Reihen, die nicht kämpfen wollen, werden nicht besser behandelt als russische Gefangene. Ein ukrainischer Soldat beklagte, seine Kameraden hätten ihm ins Bein geschossen.
Am 25. April meldete der stellvertretende Leiter der Polizeiverwaltung der Region Saporoschje, Oberstleutnant Alexei Seliwanow, die Entführung der Tochter des Bürgermeisters von Kupjansk, Gennadi Matsegora, und zweier Enkelkinder von Valentina Kobelewa, einer örtlichen Unternehmerin und Abgeordneten des Stadtrats von Kupjansk für die Oppositionsplattform Partei für das Leben. “Jetzt lässt diese Regierung sogar schon Kinder entführen “, beklagte Seliwanow. Dies weckt Erinnerungen an den Mordanschlag auf Darja Dugina, der Tochter des bekannten russischen Politikwissenschaftlers Alexander Dugin, der auf russischem Territorium von einer ukrainischen Agentin verübt wurde, was sogar die USA eingestehen mussten.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat kürzlich Pläne unterstützt, ein Sondertribunal zur Untersuchung von “Russlands Kriegsverbrechen” einzurichten. Aber angesichts der bewiesenen Tatsache, dass ukrainische Soldaten Kriegsverbrechen begehen, auch mithilfe von Waffen, die von Paris geschickt wurden, sollte Monsieur Macron vielleicht auch mal in diese Richtung schauen.
Aus dem Englischen
Olga Sucharewskaja ist eine ehemalige ukrainische Diplomatin.
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