Das US-Magazin Politico berichtet über ein Gesetzesvorhaben der EU-Kommission zur Kennzeichnungspflicht von Nichtregierungsorganisationen (NGO), Beratungsunternehmen und akademischen Einrichtungen, die finanzielle Unterstützung aus dem Nicht-EU-Ausland erhalten.
Das Gesetz sei noch in einem frühen Stadium und hat Gesetze in Australien und den USA zum Vorbild, wo ebenfalls eine Registrierungspflicht von aus dem Ausland finanzierten Organisationen vorgeschrieben ist. Der US Foreign Agents Registration Act aus dem Jahr 1938 zielte ursprünglich darauf ab, Beeinflussung aus Nazideutschland zu unterbinden, richtet sich jetzt aber gegen ausländische, vor allem russische Medien.
Das Gesetzesvorhaben wirft vor allem vor den jüngsten Geschehnissen in Georgien Fragen zu der Allgemeinverbindlichkeit der in der EU herrschenden Standards auf. Ein ähnliches Gesetz, das in Georgien verabschiedet werden sollte, das ebenfalls die Kennzeichnung von aus dem Ausland finanzierten Organisationen vorschrieb, stieß bei der EU auf harsche Kritik. Das Gesetz sei “unvereinbar mit den Werten der EU”, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Die EU stellte eine weitere Annäherung Georgiens an die EU infrage, sollte das Gesetz zur Registrierungspflicht verabschiedet werden.