Quelle: Sputnik © РИА Новости / Сергей Пятаков Eine Besucherin in der “Blockbuster”-Ausstellung von Ilja Repin in der Tretjakow-Galerie in Moskau
Zur russischen Kunst in Europa gibt es gleich zwei gewichtige Nachrichten. Die erste ist das in Wiederaufleben von Versteigerungen russischer Kunst, was in westlichen Länder seit der Eskalation des Krieges in der Ukraine als “unzumutbar” galt und deshalb – wo auch immer – zu “canceln” versucht wurde. Zum Glück sind zweitens dadurch zwei spektakuläre Gemälde von Ilja Repin, des Klassikers russischer Malerei im 19. Jahrhunderts, wieder aufgetaucht. Ihre Existenz war zwar bekannt, aber kaum jemand hatte sie gesehen – es gab nur alte Schwarz-Weiß-Fotos dieser Gemälde.
Geheime Freilager und Sonderverkäufe – Markt für russische Kunst kehrt zu den 1980er Jahren zurück
Wie das monatlich erscheinende Kunstmagazin The Art Newspaper berichtet, bringt das für seine Versteigerungen russischer Kunst bekannte Londoner Auktionshaus MacDougall’s nach langer Pause wieder Kunst aus Russland auf den Markt – und zwar auf der Digitalplattform des französischen Auktionshauses Hôtel Drouot. Die Zeitschrift schreibt, dass die betreffende Auktion etwa 100 Lose umfasst – Werke von russischen klassischen und nonkonformistischen Künstlern sowie ebenso von Vertretern der sogenannten Pariser Schule.
Die Werke stammen aus verschiedenen US-amerikanischen und europäischen Sammlungen und sind größtenteils in Europa lokalisiert. The Art Newspaper meldet sinngemäß:
“‘Die beiden Werke von Ilja Repin, die bei uns gelandet sind, sind eine absolute Sensation. In Russland waren sie nur von Schwarz-Weiß-Fotografien bekannt, die im Jahr 1931 bei der posthumen Ausstellung des Künstlers in Helsinki aufgenommen wurden’, sagt Ekaterina MacDougall, Mitbegründerin des Auktionshauses. Es handelt sich um ein großes Porträt von Pfarrer Ioann Zwetkow (Schätzwert: 200-300 Tausend Pfund) und die ‘Begegnung von Dante und Beatrice’ (60-90 Tausend Pfund). Die Provenienz der beiden Werke trägt viel zur Geschichte der russischen Emigration in Finnland bei.”
“Leider können russische Käufer, die in Russland leben, nicht an der Auktion teilnehmen”, bedauert Ekaterina MacDougall in einem Gespräch mit The Art Newspaper . Solange es einen Sanktionskrieg zwischen dem Westen und Russland gibt, ist dies wahrscheinlich gar nicht möglich. Aber die russische Kunst hat neue Kunden angezogen, betont sie. Das Auktionshaus habe nun viele Interessenten aus Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika, die ihre Sammlungen mit Gemälden russischer Künstler ergänzen wollen. Keiner schaffte es also, dies zu canceln.
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