In einem Interview mit der Berliner Zeitung schildert die Therapeutin Ute Keller des St. Joseph-Krankenhauses die besonderen Herausforderungen an die Suchtabteilungen der Krankenhäuser und Psychiatrien während der Corona-Pandemie.
Der Konsum von Drogen habe zugenommen und die Orte des Konsums haben sich zudem verlagert. Sei vor der Pandemie auf Parties und in Clubs zu Speed, Koks und Co. gegriffen worden, so habe sich der Konsum während des Lockdowns in die häuslichen Bereich verlegt. Dadurch wurden die Familien zusätzlich belastet. Gleichzeitig im Home-Office arbeiten und nebenher die Kinder zu Hause betreuen zu müssen, habe den Griff zu Drogen begünstigt. Forderungen nach einer Zero-Covid-Politik verbunden mit strikter Quarantäne über mehrere Wochen, wirken vor diesem Hintergrund besonders weltfremd.