Coronavirus

Drogenkonsum in der Pandemie stark angestiegen

Drogenkonsum in der Pandemie stark angestiegen

Quelle: www.globallookpress.com © Christoph Hardt via www.imago-imKokainkonsum (Symbolbild)

In einem Interview mit der Berliner Zeitung schildert die Therapeutin Ute Keller des St. Joseph-Krankenhauses die besonderen Herausforderungen an die Suchtabteilungen der Krankenhäuser und Psychiatrien während der Corona-Pandemie. 

Der Konsum von Drogen habe zugenommen und die Orte des Konsums haben sich zudem verlagert. Sei vor der Pandemie auf Parties und in Clubs zu Speed, Koks und Co. gegriffen worden, so habe sich der Konsum während des Lockdowns in die häuslichen Bereich verlegt. Dadurch wurden die Familien zusätzlich belastet. Gleichzeitig im Home-Office arbeiten und nebenher die Kinder zu Hause betreuen zu müssen, habe den Griff zu Drogen begünstigt. Forderungen nach einer Zero-Covid-Politik verbunden mit strikter Quarantäne über mehrere Wochen, wirken vor diesem Hintergrund besonders weltfremd.  

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Gleichzeitig sei in den Beratungsstellen der Betrieb während der Pandemie reduziert worden. Auch andere Einrichtungen und Angebote der Eingliederungshilfe wie Tagesstätten, betreutes Wohnen und Erziehungshilfen waren von Einschränkungen betroffen und konnten den Betroffenen über einen langen Zeitraum keine oder nur eingeschränkte Unterstützung bieten.

Maskenpflicht und Abstandsregeln wirkten zusätzlich belastend. Gleichzeitig wurden auch in den Psychiatrien Regeln eingeführt, die sich eher Krisen verstärkend ausgewirkt haben.  

Der häufigere Griff zu Drogen erklärt sich aus der Unsicherheit der Situation vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden psychischen Belastungen. Hinzu kommt insbesondere in Berlin die praktisch ständige Verfügbarkeit von psychotropen Substanzen. Häufig, so Keller, handele es sich beim Griff zu Drogen und Alkohol um Selbstmedikation, um psychische Krisen zu bewältigen. Auch die Zahl der Rückfälle habe in der Zeit der Corona-Maßnahmen deutlich zugenommen. 

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