Die Europäische Union müsse bei ihrem Versuch, russische Kohleimporte durch andere Quellen zu ersetzen, mit Schwierigkeiten und hohen Kosten rechnen. Davor hat Rystad Energy, eine unabhängige Forschungs- und Geschäftsanalytikfirma mit Sitz in Norwegen, gewarnt, wie die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. In einem Bericht schrieb das norwegische Unternehmen:
“Die europäischen Verbraucher werden sich in diesem Jahr auf hohe Strompreise einstellen müssen, da sich die Versorgungsengpässe in den Ländern, die auf die Kohleverstromung angewiesen sind, über die gut vernetzten Stromnetze auf den gesamten Kontinent ausbreiten werden.”
Carlos Torres Diaz, dem Leiter der Strommarktforschungsabteilung von Rystad Energy, zufolge sind die neuesten Sanktionen ein zweischneidiges Schwert. Er erklärte:
“Die russischen Kohleexporte haben einen geschätzten Wert von vier Milliarden Euro pro Jahr, und es gibt keinen einfachen Ersatz für russische Kohle im europäischen Strommix. Die europäischen Verbraucher – von Großunternehmen bis hin zu Haushalten – sollten für den Rest des Jahres 2022 mit hohen Preisen rechnen, da Kohle und Gas für die Deckung des Strombedarfs auf dem Kontinent unerlässlich sind.”