Die Nutzung von Rohöl aus Russland in der Tschechischen Republik nimmt zu, stellt das Portal Prague Monitor fest. In den vergangenen Monaten ist der Anteil des russischen Rohöls an den Gesamteinfuhren der Tschechischen Republik stetig gestiegen. Und das trotz der EU-Sanktionen und der Absicht der tschechischen Regierung, sich von russischen Energiequellen loszulösen. Prague Monitor schreibt:
“In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden etwa 65 Prozent des in das Land importierten Öls über die russische Druschba-Pipeline bezogen, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den 56 Prozent des Vorjahres und den noch niedrigeren Zahlen früherer Jahre bedeutet. Dies teilte Barbora Putzová, die Sprecherin des staatlichen Unternehmens Mero, in einer Mitteilung an die Tschechische Nachrichtenagentur mit. Damit ist der Anteil des russischen Öls an den tschechischen Ölimporten auf dem höchsten Stand seit mindestens dem Jahr 2012.”
Dieser Trend sei kein Einzelfall in der Tschechischen Republik, so das Portal. Experten sollen seit diesem Sommer davor gewarnt haben, dass die EU-Raffinerien versuchten, sich zusätzliches Rohöl zu sichern, da sie sich Sorgen “über mögliche Unterbrechungen beim Transit von Rohöl durch die Ukraine machen”. Dabei stellte der Sprecher des Ministeriums für Industrie und Handel Tschechiens, Vojtech Srnka, bereits fest, dass ein sofortiger Ersatz für Öllieferungen aus Russland nicht möglich ist.