Quelle: www.globallookpress.com © Dirceu Portugal / IMAGO Symbolbild: Getreide-Ernte im brasilianischen Município de Campo Mourão am 4. Oktober 2022
Laut Beobachtungen von Marktanalysten würden die Düngemittelpreise auf dem europäischen und internationalen Markt weiter fallen. Es gebe einen Angebotsüberschuss bei begrenzter Nachfrage. Darüber berichtete am Dienstag das Fachmagazin Agrarheute . Demnach hätten die Landwirte ihren Bedarf entweder schon Ende 2022 gedeckt oder sie warten derzeit wegen des fortlaufenden Preisfalls noch weiter ab. Angesichts großer Lagerbestände gebe es im Düngemittelhandel aktuell große Rabatte. Trotzdem hätten die Preisrückgänge wie zum Beispiel in den vergangenen Wochen in Ägypten bei Harnstoffdünger nicht zu international bemerkenswerten Kaufsteigerungen geführt.
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Harnstoff würde an den deutschen Importhäfen in dieser Woche weniger als 510 Euro je Tonne kosten – also fast 100 Euro weniger als zum Monatsbeginn und mehr als 200 Euro weniger als noch zum Jahreswechsel. Es sei laut Agrarheute der niedrigste Harnstoffpreis seit September 2021. Derzeit koste der für die deutschen Landwirte wichtigste Stickstoffdünger Kalkammonsalpter (KAS) 400 Euro pro Tonne und läge somit auf dem Stand vom Oktober 2021. Anfang Januar dieses Jahres lag der Preis noch bei 615 Euro pro Tonne.
Wie Agrarheute weiter meldete, würden die Düngemittelpreise auch in den USA trotz der Frühjahrsbestellung weiter fallen. So habe der Spot-Kontrakt für wasserfreies Ammoniak in Tampa bei 590 US-Dollar pro Tonne gelegen, dem niedrigsten Stand seit Juli 2021. Ausschlaggebend für den Preisverfall seien laut Bloombergs Düngemittelanalysten die sinkenden Produktionskosten aufgrund fallender Gaspreise.
Düngemittelpreis-Statistik, Screenshot von Agrarheute, 1.03.2023 Copyright Olaf Zinke https://www.agrarheute.com/markt/duengemittel/duengerpreise-fallen-neue-tiefstaende-ende-hochpreisphase-604000
Infolge der sinkenden Großhandelspreise würden in der Regel auch die Einzelhandelspreise deutlich fallen, hieß es im Bericht des Fachmagazins. Dabei könnten die Preise noch weiter fallen. Das könne vor allem dann der Fall sein, wenn aufgrund der hohen europäischen Gasvorräte mehr Produzenten ihren Betrieb wieder aufnehmen würden, gab Agrarheute den Bloomberg-Analyst Alexis Maxwell wieder.
Auch andere europäische Medien führen die niedrigen Düngemittelpreise auf den Gaspreisverfall zurück. So schreibt das italienische Magazin Italy24.press diesbezüglich:
“Wir sind (bei den Düngemittelpreisen) auf das Vorkriegsniveau zurückgekehrt, mit einer deutlichen Reduzierung gegenüber 2022 und der daraus resultierenden Rettung für die bevorstehende Aussaat auf dem italienischen Land.”
Ende vergangener Woche sei der Gaspreis in Amsterdam erstmals seit 17 Monaten deutlich unter 50 Euro pro Megawattstunde gefallen. Das wirke sich auf dem italienischen Düngemittelmarkt aus.
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