Düsseldorfs ehemaliger Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hat am Wochenende mit einem Blogbeitrag zum Ukraine-Krieg für Aufsehen gesorgt. Im Beitrag mit dem Titel “Es reicht, Herr Melnyk!” kritisiert er, dass es dem ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrei Melnyk, gelungen ist, der Diskussion über den Krieg in der Ukraine und über die daraus zu ziehenden Konsequenzen seinen Stempel aufzudrücken. So stellt Geisel, der von 2014 bis 2020 Oberbürgermeister von Düsseldorf war, zwar klar, dass der “Überfall auf die Ukraine ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg” sei, fragt aber auch:
“Aber ist er wirklich ein expansiver Vernichtungskrieg, ja gar, wie uns Herr Melnykglauben machen möchte, ein Genozid gegen das Volk eines friedliebenden demokratischen Landes? Ist er wirklich das Ergebnis einer verfehlten, weil zu nachgiebigen Politik des Westens gegenüber Russland? Kann dieser Krieg wirklich nur dadurch beendet werden, dass die Ukraine so lange mit Waffen versorgt wird, bis der Aggressor wieder vertrieben ist? Und ist es wirklich eine zwingende Konsequenz dieses Krieges, dass wir auf unabsehbare Zeit sämtliche wirtschaftlichen und politischen Bindungen mit Russland kappen und uns – koste es, was es wolle – so schnell wie möglich unabhängig von den Rohstoffen dieses Riesenreichs machen, denen wir bislang zu einem guten Teil unseren Wohlstand zu verdanken haben?”