Quelle: Sputnik © Maxim Blinow Edward Snowden in einem Video (Archivbild)
Der ehemalige Beamte des US-Auslandsgeheimdiensts National Security Agency (kurz NSA) Edward Snowden hat nun endlich den russischen Pass erhalten. Dies wurde von seinem Anwalt Anatoli Kutscherjena gemeldet. Der Jurist fügte hinzu, dass Snowden auch vereidigt worden sei. Kutscherjena merkte an, dass er am Vortag ein Treffen mit ihm gehabt habe. Unterdessen beantrage Snowdens Frau die russische Staatsbürgerschaft, hieß es weiter.
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Die Vereidigung ist ein untrennbarer Bestandteil der Einbürgerung in Russland. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 30. Juli 2017 ein Dekret unterzeichnet, wonach die Vereidigung bei der Annahme der Staatsbürgerschaft der Russischen Föderation obligatorisch wird.
Am 26. September 2022 verabschiedete Putin einen Erlass, der Snowden die russische Staatsbürgerschaft zuerkannte. Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, präzisierte, dass dies auf Wunsch des ehemaligen US-Agenten erfolgt habe, der bereits im November 2020 die Staatsbürgerschaft beantragt habe. Danach erläuterte Snowden, dass “ein wenig Stabilität” das Leben seiner Familie positiv beeinflussen werde.
USA zu Snowdens russischer Staatsbürgerschaft: “Sollte zum Kampf in die Ukraine geschickt werden”
Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, erklärte daraufhin, Washingtons Position zu Snowden bleibe dieselbe. Price stichelte gegen ihn mit den Worten, dass der Ex-Agent “offenbar jetzt sehr wohl einberufen werden könnte”, um sich im Rahmen einer Teilmobilisierung an den Kampfhandlungen in der Ukraine zu beteiligen. Snowdens Anwalt schloss ein solches Szenario aus und bezog sich darauf, dass der Ex-NSA-Offizier nicht in der russischen Armee gedient habe und daher nicht in die Kategorie der Einberufenen falle.
Snowden hatte 2013 die Methoden der Ausspähung von Bürgern durch US-Geheimdienste enthüllt und das Abhören der Handys von Weltführern ans Licht gebracht. In den USA werden ihm Spionage und Diebstahl von Staatseigentum vorgeworfen, wofür ihm bis zu 30 Jahre Haft drohen. Der Ex-Agent floh nach Hongkong und dann nach Russland, wo er anschließend eine Aufenthaltserlaubnis erhielt.
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