Quelle: www.globallookpress.com © Frank Mächler / dpa Die keltischen Goldmünzen stammen aus der Zeit um das erste Jahrhundert vor Christus und wurden im Sommer 1999 bei Grabungen auf dem Gebiet von Manching freigelegt.
Für das römisch-keltische Museum im oberbayerischen Manching war der Goldfund das prunkvolle Aushängeschild – nun sind die 483 Münzen weg. Einbrecher haben den mehr als zwei Jahrtausende alten und heute mehrere Millionen Euro teuren Goldschatz aus der Keltenzeit komplett gestohlen.
Nach ersten Ermittlungen war es in den frühen Morgenstunden des Dienstags zu einem Einbruch gekommen. Die Täter verschwanden unerkannt. Erst als am Morgen die Mitarbeiter in das Kelten-Römer-Museum kamen, wurde die Tat entdeckt. Zunächst wurde die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums in Ingolstadt eingeschaltet. Wegen des großen Wertes des Diebesgutes übernahm dann aber bald das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) den Fall.
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Der Sammlerwert der historischen Münzen wird laut LKA auf mehrere Millionen Euro taxiert. Es handelt sich um den größten keltischen Goldfund, der im vergangenen Jahrhundert aufgetaucht ist. Ein Team von Archäologen hatte die Münzen 1999 bei Grabungen auf dem Gebiet von Manching bei Ingolstadt entdeckt. In der Vitrine des Museums befanden sich 483 Goldmünzen, die insgesamt rund vier Kilogramm wiegen, wie das LKA am Dienstagabend mitteilte. Sie würden aus der Zeit um das erste Jahrhundert vor Christus stammen.
Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume (CSU) sprach von einem enormen kulturellen Verlust. Er betonte:
“Der Verlust des Kelten-Schatzes ist eine Katastrophe, die Goldmünzen als Zeugnisse unserer Geschichte sind unersetzlich.”
Ein LKA-Sprecher erklärte, dass die Vitrine mit dem Schatz aufgebrochen und das Gold komplett entwendet worden sei. Er ergänzte: “Der Einbruch war klassisch, wie man es sich in einem schlechten Film vorstellt.” Am Mittwoch wollen die Ermittler weitere Informationen zu dem Einbruch bekannt geben. Bislang ist unklar, wie die Täter die Alarmsysteme ausgeschaltet haben.
Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) werde derzeit auch ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Einbruch im Museum und einem Sabotageanschlag auf einen Technikraum der Telekom im Raum Manching im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm geprüft. Dies bestätigte auch ein Polizei-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch.
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In der Nacht zu Dienstag wurden kurz nach ein Uhr Glasfaserkabel durchtrennt, was zum Ausfall der Telefon- und Internetverbindungen bei etwa 13.000 Privat- und Firmenkunden rund um Manching geführt hatte. Die zeitliche und räumliche Nähe zum Museumseinbruch lege einen Zusammenhang nahe, so ein Polizeisprecher. Durch diesen Sabotageakt sei es beim Einbruch zu keinem Alarm bei der Polizei gekommen.
Seit 2006 wurde der Goldschatz in dem damals eröffneten Museum im Landkreis Pfaffenhofen/Ilm ausgestellt. Das sogenannte Oppidum von Manching gilt als eine wichtige keltische Siedlung, in der bis heute Archäologen immer wieder Funde dokumentieren.
Aber auch bei Kriminellen ist die Bedeutung von Manching bekannt. Erst Anfang Mai hatten dort Raubgräber auf dem Gelände einer regulären wissenschaftlichen Grabung etwa 140 Löcher gegraben. Ob dabei Keltenfunde entwendet wurden, ist bislang nicht bekannt.
An dem aktuellen Fall in Manching arbeiten nun Dutzende von Ermittlern. Die Polizei ist zudem im Austausch mit ihren Kollegen in Dresden und Berlin, wo es in den vergangenen Jahren ebenfalls große Einbrüche in Museen gegeben hatte.
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