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Die wichtigsten Führungsfiguren und Parteistrukturen von Dissidenten innerhalb der Opposition, darunter der frühere Präsidentschaftskandidat Henry Falcón, wollen sich ebenfalls internen Vorwahlen stellen. Sie haben stets diesen Weg verteidigt. Manche starteten ihre Kandidaturen auch außerhalb der PU, wie im Fall von Bernabé Gutiérrez von Acción Democrática (Demokratische Aktion) und Antonio Ecarri von der Alianza de Lapicera (Allianz der Schreibstifte – sie propagiert eine grundlegende Erziehungsreform).
Auch der derzeitige Gouverneur von Zulia, Manuel Rosales, der ehemalige Präsidentschaftskandidat Henrique Capriles, der Vorsitzende von Acción Democrática, Carlos Prosperi, oder Juan Pablo Guanipa von Primero Justicia haben Vorwahlen akzeptiert.
Juan Guaidó versucht zurückzukehren
Juan Guaidó seinerseits zwinkert nun dem “Dissidenten-Chavismus” zu und zeigt offen Solidarität mit einer chavistischen Strömung gegen die Regierungspartei. Nach mehreren seiner turbulenten Versuche, wieder in venezolanischen Gebieten aufzutauchen, benutzte er die Verhaftung von Ángel Castillo, einem Mitglied der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV), nach einem Protest von öffentlichen Angestellten. Doch die PCV weist jeden Versuch einer Annäherung zurück. Sie hat wiederholt die Inhaftierung von Guaidó wegen zahlreicher Straftaten, darunter ein Putschversuch und der Raub öffentlicher Gelder, gefordert.
Der Übergang zu einer linken Gegenbewegung?
Die oben genannte Demonstration wurde von Gewerkschaften und linken Organisationen angeführt und machte Lohnfragen geltend. Sie war die größte in der letzten Zeit und brachte zum Ausdruck, dass die radikale rechte Opposition die Kontrolle über Straßenproteste und Demonstrationen verliert.
Die Mobilisierung auf der Straße wird gerade von traditionellen Gewerkschaften, linken Organisationen und dem kritischen Chavismus koordiniert und gefördert. Das wirft die Möglichkeit eines Wechsels in der venezolanischen Opposition auf. Es kann bedeuten, dass sich eine andere Art von Gegenbewegungen durchsetzt, die nicht traditionell rechts ist.
Perspektiven Venezuelas
Die Regierung von Nicolás Maduro versucht gegenwärtig, die Beschränkungen durch die Sanktionen der USA und der EU zu durchbrechen und eine neue Wirtschaftsentwicklung Venezuelas in Gang zu setzen. Sie zielt auf eine verbesserte Industrialisierung, landwirtschaftliche Produktion und Selbstversorgung ab. Maduro will dafür internationale Investitionen durch Wirtschaftsallianzen vor allem mit Mitgliedstaaten der OPEC anlocken. Es liegt nahe, dass im Zuge dieser Entwicklung auch Sozialmaßnahmen und das Lohngefälle unter die Konkurrenzbedingungen der kapitalistischen “Investments” fallen. Auch die gegenwärtigen Erschütterungen der Weltwirtschaft wirken in Venezuela. Gleichwohl sagen internationale Wirtschaftsagenturen ein hohes Wachstum voraus. Die sozialistische Regierungspartei PSUV steht sicherlich vor der Herausforderung, demgemäß einen politischen Spagat (weiterhin?) zu vollziehen und dabei die eigenen ideologischen Grundsätze am Leben zu erhalten.
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Übersetzung aus dem Spanischen.
Ociel Alí López ist Soziologe, Politologe und Professor an der Central University of Venezuela. Er war Gewinner des Städtischen Literaturpreises 2015 mit seinem Buch Give More Gasoline und des Clacso/Asdi-Preises 2004 für junge Forscher. Er ist Mitarbeiter in verschiedenen Medien in Europa, den Vereinigten Staaten und Lateinamerika.
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