Der in den USA beliebte und einflussreiche Journalist Tucker Carlson veröffentlichte auf seinem Haussender Fox News Interviewsequenzen eines Gesprächs mit Elon Musk, dem umtriebigen Besitzer des Kurznachrichtendienstes Twitter.
Am 4. April 2022 gab Elon Musk im Rahmen eines Börsendokuments bekannt, für knapp 2,9 Milliarden Dollar 73,5 Millionen Twitter-Aktien gekauft zu haben. Ende Oktober 2022 erwarb der Milliardär dann für rund 44 Milliarden Dollar (44,2 Milliarden Euro) den Kurznachrichtendienst.
Hauptthema des Gesprächs war laut Ankündigung Musks Darlegungen zu den “Gefahren der Künstlichen Intelligenz (KI)”. In den bis dato veröffentlichten Ausschnitten lautet die Anmoderation von Tucker Carlson, dass bevor Elon Musk Twitter kaufte, die Applikation weniger eine klassische Variante einer Webseite der sozialen Medien, sondern “eine Honigfalle (honey trap) darstellte, die von globalen Geheimdiensten betrieben wurde, inklusive unserer eigenen (…)”, so der Moderator wörtlich.
Als Honigfalle werden gezielte Manöver geheimdienstlicher Institutionen bezeichnet, die schlussendlich bei vermeintlichen und verorteten politischen Gegnern massiven Schaden in der persönlichen Reputation verursachen. Diesbezüglich erläuterte Elon Musk in dem Interview, welche erste Erkenntnis ihn nach der finalen Übernahme des Unternehmens nachhaltig beeindruckte:
“Das Ausmaß, in dem verschiedene Regierungsstellen vollen Zugriff auf verschiedene Teile von Twitter hatten, hat mich einfach umgehauen. Das war mir nicht bewusst.”
Carlson hakt unmittelbar nach und fragt Musk: “Inklusive der Privatnachrichten (“DMs” – direct messages)? – zwischen den individuellen Nutzern. Musk antworte kurz und knapp: “Ja”:
pic.twitter.com/BilzqLGZsC
— Tucker Carlson (@TuckerCarlson) April 16, 2023
Tucker erklärte den Fox-News-Zuschauern, dass Musk als erste Amtshandlung daraufhin “alle Spione entlassen” hätte, inklusive “weiterer Mitarbeiter” wie die der gesamten Werbeabteilung, die nachweislich durch die brisanten Inhalte der von Musk persönlich initiierten sogenannten “Twitter-Files” in der Spitze mit ehemaligen und aktiven FBI-Angestellten besetzt war. Musk bestätigt später im Gespräch, dass das Unternehmen insgesamt inzwischen nur noch zwanzig Prozent der ursprünglichen Mitarbeiteranzahl besäße.
Soziale Medien als ein Unternehmen hätten einen immensen Erfolgsdruck, “desto verzweifelter versuchen sie, Klicks und Aufmerksamkeit zu bekommen, ob die Schlagzeilen zutreffend waren oder nicht”, so Musk darlegend. Der dadurch bedenkliche Effekt wäre:
“Das Ergebnis ist, dass die meisten Menschen dem zustimmen würden, wo die Nachrichten weniger wahrheitsgetreu und genau sind.”