Wie der Blog Lost in Europe, der vom Journalisten Eric Bonse betrieben wird, berichtet, gingen der EU nicht nur die Sanktionsmöglichkeiten aus. Sie sei auch mit ihrer militärischen Unterstützung für die Ukraine an ihre Grenzen gekommen. Insgesamt bröckelt die Solidarität. Zu Ungarn, das den Sanktionen und den Waffenlieferungen an die Ukraine schon immer kritisch gegenüberstand, gesellen sich inzwischen andere Länder, die bisher auf der Seite der Unterstützer standen. Besonders auffallend ist der Schwenk von Polen. Die polnische Regierung wird von polnischen Bauern unter Druck gesetzt.
Mit sogenannten “Solidarity Lanes” wollte die EU der Ukraine helfen, ihr Getreide auf den Markt zu bringen. Ziel war eigentlich die Versorgung von afrikanischen Ländern. Durch die Sanktionen droht dort Nahrungsmittelmangel und Hunger. Auch das unter Vermittlung der Türkei zwischen Russland und der Ukraine ausgehandelte Getreideabkommen dient diesem Zweck. Beide Vorhaben sind jedoch gescheitert. Russland weist immer wieder darauf hin, dass lediglich ein kleiner Teil des auf dem Seeweg ausgeführten Getreides tatsächlich in afrikanische Länder exportiert wird. Russland spricht von lediglich drei Prozent. Der Großteil ging in die EU – vielfach als Futtermittel für die Fleischindustrie.