Deutschlands größter Importeur von russischem Erdgas, Uniper, erhält weitere Staatshilfen. Die bestehenden Kredite der staatlichen KfW-Bank zur Rettung des angeschlagenen Energiekonzerns müssen von zwei auf acht Milliarden Euro aufgestockt werden, wie aus einem Papier des Bundestagsausschusses für Klimaschutz und Energie hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dies sei nötig, um kurzfristig die Liquidität für Ersatzbeschaffungen von Gas zu gewährleisten und sogenannte Margining-Positionen abzusichern. Margins sind Rücklagen, die Versorger bei Geschäften an den Energiebörsen hinterlegen müssen.
Uniper hatte am Montag bekannt gegeben, dass das bisher bereitgestellte Kreditvolumen von zwei Milliarden Euro ausgeschöpft sei und deshalb einen Antrag auf Erhöhung der Kreditlinie gestellt. Außerdem sei laut dem Papier ein Einstieg des Bundes mit bis zu 30 Prozent geplant. Dies soll durch eine Kombination aus Kapitalerhöhung und weiterem hybriden Eigenkapital erreicht werden. Ziel ist die Deckung der aufgelaufenen Verluste bei dem Düsseldorfer Konzern. Ein Uniper-Sprecher wollte das Papier auf Nachfrage nicht kommentieren. Zuvor hatte das Handelsblatt mit Verweis auf das Papier berichtet.
Der FDP-Energiepolitiker Michael Kruse sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch: “Für einen möglichen Einstieg des Staates bei Gasversorgern muss sichergestellt sein, dass nicht ausschließlich Verluste beim Steuerzahler hängen bleiben.”