Ist das noch eine lässliche Sünde oder hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bereits eine Todsünde begangen, als er vor einigen Tagen die Überlegungen seitens des Energiekonzerns Eon begrüßte, die Pipeline Nord Stream 1 zu reparieren?
Hundert Millionen Euro soll die Reparatur kosten; acht Milliarden Euro hat die Erstellung der Pipeline gekostet. Bei jeder Kfz-Reparatur in diesem Größenverhältnis würde niemand zögern. Kretschmer hat seine Ansicht dazu auch getwittert:
Die Hintergründe der Explosionen aufzuklären ist wichtig. Noch wichtiger ist aktuell die Sicherung von #Nordstream1, bevor sie durch Salzwasser unwiederbringlich zerstört wird. Die Bundesregierung ist in der Pflicht, die Pipeline für Zeit nach dem Krieg jetzt zu retten. (SK) https://t.co/jM8EnvBUfF
— Michael Kretschmer (@MPKretschmer) March 8, 2023
Die Antworten auf diesen Tweet sind erschütternd bis hin zu “Sie outen sich gerade als Verfassungsfeind, aber passt zu Ihrer Putintreue”. Damit war aber noch lange nicht das Ende der Reaktionen erreicht. Die Welt widmete seinen Aussagen einen langen Artikel, in dem ihm “erstaunliche Ähnlichkeiten mit AfD-Positionen” und andere charmante Eigenschaften zugeschrieben werden.