Im US-Bundesstaat Illinois ist am Dienstag eine noch im Jahr 2018 eingeleitete Untersuchung wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch Mitglieder der katholischen Kirche formell zu Ende gegangen. Die Ermittler nahmen Vorwürfe aus dem Zeitraum von 1950 bis 2019 unter die Lupe und stellten die Ergebnisse in einem umfassenden Bericht der Öffentlichkeit vor. Die Untersuchung enthüllte eine äußerst grausame Realität. Der Generalstaatsanwalt von Illinois, Kwame Raoul, sagte bei der Präsentation der Erkenntnisse am Dienstag in Chicago:
“Ich hoffe, dass dieser Bericht ein Schlaglicht sowohl auf diejenigen werfen wird, die ihre Machtstellungen und Vertrauen missbraucht haben, um sich an unschuldigen Kindern zu vergehen, als auch auf die Männer in der Kirchenführung, die diesen Missbrauch verschleiert haben.”
Gleichzeitig bedauerte Raoul, dass viele überlebende Opfer niemals Gerechtigkeit im rechtlichen Sinne erfahren würden, da die Verjährungsfrist in manchen Fällen inzwischen abgelaufen sei. Es sei aber wichtig, die Namen der Peiniger zu nennen, um die Verantwortung der Gesellschaft anzumahnen und somit gewissermaßen zur Heilung der Opfer, die eine lange Zeit stillschweigend gelitten hätten, beizutragen.