Im sogenannten Blaubuch, dem jährlichen Bericht des japanischen Außenministeriums, bezeichnet Tokio die südlichen Kurilen als “von Russland illegal besetzt”. Japan selbst nennt die Inseln “nördliche Gebiete”. Das letzte Mal, dass das japanische Außenministerium eine solche Formulierung für die Inseln verwendete, geht auf das Jahr 2003 zurück. Im Bericht heißt es:
“Bei den nördlichen Gebieten handelt es sich um Inseln, die unter japanischer Souveränität stehen und ein angestammter Teil Japans sind, die aber derzeit illegal von Russland besetzt sind.”
Obwohl Japans Position zu den Inseln im Allgemeinen seit Jahrzehnten gleich bleibt, ändert sich der Wortlaut des Blaubuchs der Diplomatie je nach dem Stand der russisch-japanischen Beziehungen. Während der Bericht 2018 beispielsweise die Inseln als zu Japan gehörend definierte, verschwand diese Lesart aus dem Blaubuch 2019 und wurde durch die These ersetzt, dass die beiden Länder unter der Leitung ihrer Staatschefs an einer Lösung der Territorialfrage arbeiten.