In der ersten gerichtlichen Anhörung zum FTX-Skandal am 3. Januar in New York verkündete die ermittelnde Staatsanwaltschaft, dass für den Großteil der Ermittlungen und daraus resultierende mögliche Folgeanklagen noch Wochen benötigt würden. Dazu gehörten auch die Dokumente, die von den FTX-Konkursanwälten zur Verfügung gestellt wurden. Diesbezügliche Ergebnisse konfrontierten jüngst am 23. Februar Sam Bankman-Fried (auch bekannt als SBF) und seine Anwälte mit neuen strafrechtlichen Vorwürfen.
Die US-Finanz- und Justizbehörden beschuldigen Bankman-Fried zum einen, Investoren mit falschen Versprechen in die Irre geführt und deren Gelder veruntreut zu haben; es geht dabei um mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar. Der zweite Fokus der Anklageschrift bezieht sich auf gesetzeswidrige Wahlkampfunterstützungen Bankman-Frieds, mehrheitlich für die Demokratische Partei. So berichtete die US-Seite Blaze Media im November 2022:
“Bankman-Fried spendete mehr als fünf Millionen Dollar an Joe Biden und Gruppen, die ihn während seiner Präsidentschaftskampagne 2020 unterstützten. Laut OpenSecrets gab Bankman-Fried den Demokraten im Wahlzyklus 2021/2022 fast 37 Millionen Dollar. SBF war der zweitgrößte Einzelspender der Demokraten, nur noch übertroffen von 128 Millionen Dollar von George Soros.”
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters waren diese Spendenvorgänge rechtswidrig, da “sie mit Strohmännern als Spendern oder Firmengeldern getätigt wurden, wodurch Bankman-Fried laut Staatsanwaltschaft die Spendenbeschränkungen umgehen konnte.” Ein aktueller Blaze Media-Artikel erläutert zu den neuesten Erkenntnissen:
“In dem Dokument wird Bankman-Fried beschuldigt, ‘ungesetzliche politische Spenden’ geleistet zu haben, um Einfluss zu gewinnen und ‘sein persönliches Ansehen in Washington, D.C., zu verbessern, das Profil von FTX zu schärfen und sich bei Kandidaten einzuschmeicheln, die zur Verabschiedung von Gesetzen beitragen könnten, die FTX oder die persönliche Agenda von Bankman-Fried begünstigen, einschließlich Gesetzen, die die Regulierungsaufsicht über FTX und seine Branche betreffen.'”