In seinem jüngsten Interview mit der Journalistin Patricia Janot hat der neue argentinische Präsident Javier Milei einen diplomatischen Konflikt mit Kolumbien vom Zaun gebrochen. Der ultraliberale Politiker sprach über frühere Regierungen des südamerikanischen Landes und über andere lateinamerikanische Staats- und Regierungschefs. Als die Rede vom linken kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro war, ließ Milei seinem Hass auf den Sozialismus freien Lauf und nannte seinen Amtskollegen einen “mörderischen Kommunisten”, der Kolumbien “untergehen” lasse.
Le pidieron al presidente @JMilei que describa al presidente @petrogustavo en pocas palabras: "Un comunista asesino que está hundiendo a Colombia…" pic.twitter.com/xiMvF4tIdl
— Emmanuel Rincón (@EmmaRincon) January 26, 2024
Petro antwortete auf diese Beschuldigung bisher nicht, obwohl er zuvor mehrmals seine Abneigung gegen den argentinischen Politiker zu erkennen gegeben und Milei einmal sogar mit Adolf Hitler verglichen hatte. Auf die Worte des Argentiniers folgte aber eine Mitteilung der Regierung in Bogotá, in der der verbale Angriff auf Petro “äußerst energisch” zurückgewiesen wurde. Die im Interview vom 25. Januar abgegebene Erklärung sei “respektlos und unverantwortlich” und verletze die Ehre des legitim und demokratisch gewählten Staatschefs.
“Die Worte von Präsident Milei verleugnen und verletzten die tiefen Bande von Freundschaft, Verständigung und Kooperation, die Kolumbien und Argentinien historisch vereinen und die sich im Laufe von zwei Jahrhunderten verstärkt haben.”
Das Außenministerium in Bogotá beschloss daraufhin, den Botschafter in Buenos Aires, Camilo Romero, zu Konsultationen zurückzubeordern.