Am 4. April stellten die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats Alena Buyx sowie die beiden Ethikrat-Mitglieder Sigrid Graumann und Andreas Lob-Hüdepohl die offizielle Sichtweise dieses auf der Grundlage des Ethikrat-Gesetzes vom Bundespräsidenten berufenen Sachverständigenrates in Berlin vor. In der Pressemitteilung auf der Seite des Deutschen Ethikrats heißt es zu der veröffentlichten Stellungnahme:
“Der Deutsche Ethikrat stellt heute seine neue Stellungnahme der Öffentlichkeit vor, in der er die Erfahrungen im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie reflektiert und daraus Lehren zieht für den zukünftigen Umgang mit Pandemien. Er entwickelt wichtige ethische Kriterien für komplexe Entscheidungen und legt Empfehlungen vor, um besser auf besondere Vulnerabilitäten von Individuen und Institutionen einzugehen und deren Resilienz[also Anpassungsfähigkeit] zu stärken.”
Die Stellungnahme trägt den Titel: “Lessons learned: Ethikrat bietet Orientierung für den zukünftigen Umgang mit Pandemien”, was also so viel bedeutet wie “Gelernte Lektionen”. Auf insgesamt 162 Seiten möchte der Deutsche Ethikrat daher seine eigenen Lernfortschritte, seine Sicht auf die zurückliegenden zwei Jahre mitteilen. Sechs Kapitel mit insgesamt 44 Unterkapiteln belegen ein sehr wohl kritisches Resümee, das mit eindeutig formulierter Kritik an beschlossenen politischen Entscheidungen und daraus resultierenden Herausforderungen für die Gesellschaft überrascht.