Der aserbaidschanische Präsident Ilcham Alijew und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen haben in Baku ein Memorandum über die Zusammenarbeit im Energiebereich unterzeichnet. In dem Dokument ist unter anderem von einer Verdoppelung der Kapazität des südlichen Gaskorridors die Rede. Die Einfuhren aserbaidschanischen Erdgases in die EU werden bis 2027 auf 20 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ansteigen.
Aserbaidschan wird außerdem seine Gaslieferungen an die EU von über acht Milliarden Kubikmeter im Jahr 2021 auf voraussichtlich zwölf Milliarden Kubikmeter im Jahr 2022 erhöhen. Diesbezüglich sagte von der Leyen:
“Mit dieser Absichtserklärung verpflichten wir uns zum Ausbau des südlichen Gaskorridors. Er ist bereits eine sehr wichtige Versorgungsroute für die EU, die derzeit mehr als acht Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr liefert. Und in ein paar Jahren werden wir sie auf 20 Milliarden Kubikmeter erweitern. Ab dem nächsten Jahr sollten wir bereits zwölf Milliarden Kubikmeter erreichen.”
Sie erklärte, dass dies dazu beitragen werde, Unterbrechungen der russischen Gaslieferungen auszugleichen und die Versorgungssicherheit Europas deutlich zu erhöhen. Es wird erwartet, dass sich die aserbaidschanischen Gasimporte bis 2027 verdoppeln werden.
The EU is turning to trustworthy energy suppliers. Azerbaijan is one of them.With today's agreement, we commit to expanding the Southern Gas Corridor, to double gas supplies from Azerbaijan to the EU. This is good news for our supplies of gas this winter and beyond. pic.twitter.com/j1sVcv10z6
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) July 18, 2022
Seit der Verhängung von Sanktionen verlangt Russland von “unfreundlichen” Ländern die Bezahlung von Gas im Rahmen eines neuen Systems, das die Umrechnung von Devisen in Rubel vorsieht. Mehrere Länder hatten sich geweigert, im Rahmen dieser Regelung zu zahlen, woraufhin Gazprom die Brennstofflieferungen an sie einstellte. Vor diesem Hintergrund begann die EU, nach Alternativen zum russischen Gas zu suchen.