Die EU-Kommission hat Pläne vorgestellt, wie sexualisierte Gewalt gegen Kinder im Internet zukünftig bekämpft werden soll. Wie EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Mittwoch in Brüssel erklärte, enthalte der Vorschlag “klare Verpflichtungen für Unternehmen, den Missbrauch von Kindern aufzudecken und zu melden”. Anbieter verschlüsselter Messenger wie WhatsApp, Signal, Threema oder Apples iMessage könnten demnach dazu gezwungen werden, Fotos und Videos von Kindesmissbrauch in den Nachrichten ihrer Nutzer ausfindig zu machen sowie gegen Grooming, also die Anbahnung von Kontakten zu Minderjährigen, um sie zu sexuellen Handlungen und Darstellungen zu verleiten, vorzugehen.
Kern des Plans ist eine aus Brüssel gesteuerte neue EU-Zentralstelle, die zur Koordination mit den Behörden in den EU-Mitgliedsländern aufgebaut werden soll. Folgen die Unternehmen den neuen Vorgaben nicht, drohen ihnen Geldstrafen in Höhe von bis zu sechs Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes.