In Brüssel wird offenbar mit Nachdruck daran gearbeitet, die Sanktionen gegen Russland auf den Diamantenhandel auszuweiten. Hierfür gebe es genügend Spielraum, sagte der EU-Ratspräsident Charles Michel auf einer Medienveranstaltung in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitiert ihn mit den Worten:
“Im Anschluss an mehrere frühere Treffen arbeiten wir auch intensiv an Sanktionen in Bezug auf die Diamantenindustrie. Ich denke, dies ist ein Beispiel für einen Bereich, in dem noch mehr getan werden muss.”
Ferner gab Michel an, dass es äußerst wichtig für die EU sei, das Umgehen bestehender Russland-Sanktionen zu verhindern.
Zuvor hatte die US-Zeitung New York Times berichtet, dass die G7-Staaten sowie die EU-Länder planten, den Export russischer Diamanten vollständig zu verbieten. Mehrere russische Experten betonten Ende Mai auf Anfrage gegenüber TASS, dass die möglichen westlichen Einschränkungen keine Auswirkungen darauf haben würden, russische Diamanten auf den Weltmarkt zu bringen. Hierbei stellte Kirill Tschuiko, Topmanager bei der Investmentgesellschaft BCS fest, dass Russland fast keine Diamanten nach Europa liefere. Ihm zufolge werden die Edelsteine aus Russland mehrheitlich nach Indien ausgeführt.