Im jährlichen Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI, der auf der Website der Organisation am 13. Juni veröffentlicht wurde, ist von einem beunruhigenden Trend die Rede: Dem Papier zufolge hat das Risiko eines Atomwaffeneinsatzes nun den höchsten Stand seit den Zeiten des Kalten Krieges erreicht.
Der Direktor des SIPRI-Programms für Massenvernichtungswaffen Wilfred Wan meinte dazu:
“Alle nuklear bewaffneten Staaten stocken ihre Arsenale auf oder modernisieren sie, und die meisten verschärfen ihre Nuklearrhetorik sowie die Rolle, die Atomwaffen in ihren Militärstrategien spielen.”
Laut dem Bericht der Organisation besitzen Russland und die USA zusammen über 90 Prozent aller Atomwaffen. Die anderen sieben Atommächte seien entweder dabei, neue Waffensysteme zu entwickeln und zu stationieren, oder hätten dies angekündigt. China erweitere derzeit sein Atomwaffenarsenal beträchtlich, was Satellitenbildern zufolge auch den Bau von über 300 neuen Raketensilos umfasst. Experten gehen daher davon aus, dass die Zahl der Atomwaffen auf der Welt in den nächsten zehn Jahren nur noch zunehmen wird.