Im russischen Fernsehen wird derzeit eine Serie mit dem Titel “Fieber” gezeigt. Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt. In einem afrikanischen Land bricht eine hochansteckende und meist tödlich verlaufende Krankheit aus. Eine neue Variante des Ebola-Virus ist dafür verantwortlich. Ein westliches Team vor Ort streicht aufgrund der Gefahr die Segel und reist ab. Die Mitarbeiter des afrikanischen Seuchenzentrums fühlen sich im Stich gelassen. Sie wenden sich in ihrer Notlage an Russland, das im Gegensatz zum Westen zur Hilfe auch unter Gefahren bereit ist. Russland schickt eine gut ausgerüstete Gruppe von Freiwilligen, bestehend aus Medizinern und Virologen. Da die afrikanische Kollegin in Sankt Petersburg studiert hat, ist die Kommunikation auf Russisch kein Problem. Russland rettet vielleicht nicht die ganze Welt, aber zumindest Teile Afrikas und baut zudem seine Beziehungen dorthin aus. Ein schlichter, aber sympathischer Plot.
Nun mag man das für sehr weit hergeholt halten. Dass sich die Sympathien des afrikanischen Kontinents jedoch nicht mehr auf der Seite des Westens befinden, musste der deutsche Bundeskanzler bei seiner Reise durch Afrika feststellen. Auf seiner dritten Reise nach Afrika seit Amtsantritt besuchte Scholz Nigeria und Ghana.
Und dass der Bundeskanzler zunehmend auch den Job der Außenministerin macht, hat gute Gründe. Baerbock fehlt jedes Gespür für Diplomatie, sie ist rhetorisch ungeschickt, um es höflich zu formulieren, sie ist zu sehr Ideologin, um kompromissfähig zu sein, die Fähigkeit zur Einfühlung fehlt ihr völlig. Sie ersetzt dieses Defizit durch Phrasen der Betroffenheit und Rührung, die regelmäßig in Kitsch abgleiten. Man nimmt es ihr daher nicht ab.