Zwei Ärzte sollen innerhalb von fünf Jahren Privatpatienten in mehr als eintausend Fällen auf perfide Weise getäuscht und sich dadurch einen Millionenbetrag erschlichen haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft erhob deshalb Anklage gegen die inzwischen 67 und 72 Jahre alten Mediziner sowie eine 55-jährige Arzthelferin, wie die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Dienstag mitteilte. Den Ärzten wird vorgeworfen, in 1.052 Fällen fiktive Operationen vorgetäuscht zu haben.
Konkret soll der mittlerweile 72-jährige Internist in seiner Praxis in Berlin-Schöneberg zwischen Januar 2013 und Juni 2018 etlichen Privatpatienten wissentlich falsch ein sogenanntes Barrettsyndrom diagnostiziert haben:
“Dieses macht (als mögliche Vorstufe einer Krebserkrankung) eine ambulante Operation unter Vollnarkose erforderlich”, erklärt die Staatsanwaltschaft.
Laut den Behörden waren Patienten betroffen, die die Praxis wegen Speiseröhrenbeschwerden wie etwa Sodbrennen aufgesucht hatten.