Meinung
Doch kein “Querdenker”? Tagesschau rudert bei Grünen-Urgestein Ströbele zurück
Mit großer Begeisterung und technischen Detaildarstellungen präsentierte die ARD -Redakteurin eine innovative Technik-Sensation aus Simbabwe. Gespickt wurde der Beitrag mit vermeintlichen Bestätigungen aus der US-Wissenschaft. Kurz nach der Veröffentlichung stellte sich jedoch schnell heraus, dass der ambitionierte, aber missachtete Erfinder schlicht ein altbekannter Blender ist. Seine formulierten Vorwürfe an europäische Kollegen entsprechen nicht der Wahrheit. So heißt es im Beitrag, der auf der Tagesschau -Webseite und über den eigenen Twitter-Account publiziert wurde:
“Seine Ideen könnten ein ganz großer Wurf sein. Und doch werde ihm in weiten Teilen Europas nicht einmal zugehört, kritisiert Chikumbutso.”
Dabei tauchen sich abzeichnende Realitäten schon am Ende des eigenen Tagesschau -Artikels auf:
“Wissenschaftler aus Europa haben seine Erfindung noch nicht überprüft. Maxwell glaubt aber, sie wäre durchaus auch attraktiv für die westliche Welt, zum Beispiel auch für Deutschland.”
Begeistert von der Story, übernahm die Deutsche Welle (DW ) ebenfalls den Beitrag der ARD -Redaktion. Deren DW -Redaktion platzierte in ihrem Artikeltext einen Rassismus-Vorwurf:
“Das ist eine tolle Idee, die auch schon umgesetzt wird. Doch durchgesetzt hat sie sich noch nicht. Das habe, klagt der Erfinder, auch mit einer großen Portion Rassismus zu tun.”
Gängige und unkomplizierte Recherchen zeigen sehr schnell an, dass Maxwell Chikumbutso schon vor Jahren kontrovers wahrgenommen wurde. Ein Artikel der Seite Politifact aus dem Jahre 2018 informiert:
“Erfinder aus Simbabwe hat kein Elektroauto erfunden. In den sozialen Medien kursiert eine falsche Geschichte über einen simbabwischen Erfinder, der mit einem Elektroauto, das nie wieder aufgeladen werden muss, die Gesetze der Physik herausfordert.”
Redakteurin Genth schreibt zur aktuellen Idee des innovativen Entwicklers in ihrem Artikel:
“Er habe lange getüftelt, Materialien kombiniert, die es vor Ort in Simbabwe gibt, und das alles von Forschern aus den USA testen lassen. Sie hätten bestätigt, dass es tatsächlich funktioniert.”
Gut drei Stunden später, aufgrund kritischer Hinweise in den sozialen Medien, präsentiert Genth über Twitter hingegen neuere Erkenntnisse:
“Ich habe trotz all meiner Nachfragen keinen Kontakt zu Wissenschaftlern aus den USA bekommen, die laut Maxwell Chikumbutso dessen mutmaßliche Erfindung geprüft und verifiziert haben sollen. Er will das entwickelt haben, behauptet er. So hätte ich es im Tweet formulieren müssen.”
Der Medien-Kritiker und Twitter-Blogger Argo Nerd verwies in einer ihm bekannten Bild-Collage auf die ansonsten üblichen Mechanismen der öffentlich-rechtlichen Medien in Bezug auf fragliche Inhalte:
Der Chikumbutso-Beitrag wurde letztendlich sehr zügig auf tagesschau.de nach kurzer Zeit entfernt. Der dazugehörige ebenfalls gelöschte Audiobeitrag ist hier nachzuhören. Dazu erklärte der NDR laut Bild -Informationen auf Anfrage: “Nach der Veröffentlichung hat uns Kritik am Text erreicht, die wir der Autorin weitergegeben haben. Die Autorin prüft die Hinweise und hat uns gebeten, den Artikel offline zu stellen. Dieser Bitte haben wir entsprochen.” Die Deutsche Welle schloss sich dem an und löschte ebenfalls den dazugehörigen Podcast von ihrer Seite. Erfinder Chikumbutso ist weiterhin unbeirrt am Tüfteln und informierte per Twitter-Beitrag die ARD -Redakteurin schon einmal über seine neueste Idee:
“Jana Genth: Ich habe eine weitere Neuigkeit bezüglich des grünen Haartrockners, über den wir gestern gesprochen haben. Heute habe ich festgestellt, dass er CO2 aus der Umwelt entzieht, wenn man seine Haare trocknet. Rufst Du mich später an?”
Zu den jüngsten Ereignissen rund um seine Person im fernen Deutschland kommentiert er auf Twitter: “Weil böse Menschen sagen, dass meine verehrten Freunde von der Tagesschau lügen. Ich lade alle, die mir misstrauen, ein, mich in meinem schönen Simbabwe zu besuchen, um sich überzeugen zu können. Dort könnt ihr direkt meinen CO2-negativen Jetliner (nicht nur neutral!) für den Heimflug nutzen und für mich werben.”
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