Eine Splittergruppe der früheren kolumbianischen Guerilla-Bewegung FARC-EP hat sich am Mittwoch bereit gezeigt, mit dem gewählten linken Präsidenten Gustavo Petro über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Der Anführer der bewaffneten Gruppierung, Iván Mordisco, teilte in einer Videobotschaft mit:
“Als FARC-EP haben wir uns aufgrund unserer Auffassung und aus Überzeugung eine politische Lösung für die Gewalt vorgenommen, die der Staat entfesselt hat.”
Mordisco lud die künftige Regierung dazu ein, Bedingungen für einen bilateralen Waffenstillstand zu schaffen. Petro und seine gewählte Vizepräsidentin Francia Márquez bezeichnete der Guerilla-Anführer als “echte Vertreter der Wünsche der Volksklassen”. Außerdem sollten effiziente Mechanismen ausgehandelt werden, damit sich Vertriebene und Verarmte an der Erarbeitung eines Strukturwandels beteiligen könnten, der für den neuen Kurs erforderlich sei. Allen Kolumbianern müsse ein würdiges Leben garantiert werden.
En la voz del propio Iván Mordisco, dado por muerto hace unos días , disidencias de farc-ep anuncian disposición a dialogar con el gobierno de @petrogustavo , el propio mordisco será el plenipotenciario en las negociaciones. pic.twitter.com/Q39KnKu5RP
— William Parra (@William_Garra) August 3, 2022
Mitte Juli hatte der bislang amtierende Präsident Iván Duque erklärt, Mordisco sei bei einem Luftangriff getötet worden. Der Polizei- und Militäreinsatz habe in einer ländlichen Zone in der Provinz Caquetá stattgefunden. Verteidigungsminister Diego Molano und Polizeichef Jorge Luis Vargas teilten damals auf einer Pressekonferenz mit, dass der Tod des Guerilla-Anführers als sicher gelte, obwohl man seine Leiche nicht gefunden habe. Demnach seien bei dem Luftangriff auch die Geliebte von Mordisco und andere Mitglieder seines nahen Umfelds ums Leben gekommen.