Quelle: AFP © Ina Fassbender Alexander Graf Lambsdorff (FDP) auf dem Weg zu einer Pressekonferenz vor Beginn der Koalitionsgespräche zwischen den Grünen, der FDP und der SPD, 21. Oktober 2021, Berlin.
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Graf Lambsdorff, wird neuer deutscher Botschafter in Russland. Mit ihm rückt ein erfahrener Diplomat auf den angesichts des Ukraine-Konflikts schwieriger gewordenen Posten.
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Das Auswärtige Amt bestätigte, dass die Russische Föderation der Besetzung mit dem sogenannten Agrément zugestimmt habe. Noch in diesem Sommer soll Lambsdorff seinen Dienst als Botschafter antreten. Den Botschafterposten übernehme er “in dem Bewusstsein, dass die politischen Beziehungen zu Russland zurzeit in einer ganz schwierigen Phase stecken”, sagte Lambsdorff in einem Interview mit der Zeitschrift Das Parlament. Er fügte hinzu:
“Die Hoffnung muss sein, dass sich das eines Tages verbessert. Nur leider gibt es derzeit kaum Anzeichen, die darauf hindeuten.”
Für seinen neuen Job werde er sich öffentliche Zurückhaltung auferlegen, sagte Lambsdorff weiter:
“Es wird den einen oder anderen Moment geben, wo es mich in den Fingern juckt und ich gerne einen Tweet absetzten möchte […] Ich bin allerdings gelernter Diplomat, werde mich entsprechend zurückhalten und hoffe dann, dass mich das nicht allzu sehr belastet. Aber ich bin da ganz zuversichtlich.”
Glückwünsche erreichten den FDP-Politiker bereits über Twitter, unter anderem vom Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger. Er sprach von einer “sehr schwierigen Aufgabe”, zeigte sich jedoch überzeugt:
“Alexander Graf Lambsdorff kann das – man darf gratulieren.”
Auch der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Ulrich Lechte, gratulierte per Tweet.
Lambsdorff folgt damit auf Géza Andreas von Geyr, der den Posten seit September 2019 innehatte. Der Botschafter ist der Definition des Auswärtigen Amtes zufolge “Vertreter des Bundespräsidenten und der Bundesregierung und damit der höchste Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation”.
Lambsdorff begann bereits in den 1990er-Jahren mit einer Tätigkeit im Auswärtigen Dienst in Berlin. Er zählte unter anderem zum Planungsstab des Auswärtigen Amtes, arbeitete zeitweise in der Presseabteilung der Deutschen Botschaft in Washington D.C. und war im Russlandreferat des Auswärtigen Amts tätig.
Seit 2004 engagiert sich Lambsdorff politisch auch auf EU-Ebene, er war stellvertretender Vorsitzender der FDP-Gruppe im Europäischen Parlament und von 2014 bis 2017 Vizepräsident des EU-Parlaments. Seit 2017 ist er Mitglied im Deutschen Bundestag und Fraktionsvize.
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