Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wollte im Rahmen einer Anfrage von zuständigen Mitarbeitern im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erfahren, nach welchen Kriterien und daraus resultierendem Prozedere die gegebenenfalls neu besetzten Stellen von Referatsleiterposten seit dem Regierungswechsel im Jahr 2021 ausgeführt wurden.
Mit Beginn der Ampelkoalition waren demnach für das Ministerium und den neuen verantwortlichen Bundesminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) entsprechende Umstrukturierungen und ursprünglich dafür benötigte Ausschreibungen vonnöten. Die Bild, der die schriftliche Anfrage der CDU/CSU-Fraktion vorliegt, kommentiert zu den Vorgängen:
“Zählen bei der Auswahl leitender Mitarbeiter persönliche Bindungen mehr als fachliche Eignung? Fakt ist: Robert Habeck hat seit Amtsantritt neun Referatsleiter-Posten nach individueller Auswahl besetzt – obwohl die Stellen ausgeschrieben werden sollten.”
Diese Erkenntnis ergebe sich aus der Beantwortung aus dem Hause Habeck. So laute die Begründung von Habecks Entscheidungsvorgang, dass die “Wahrnehmung der Funktion ein besonderes Vertrauensverhältnis zum Minister” erfordere. “Referatsleiter sind klassische Laufbahn-Beamten”, so der Politologe Jürgen Falter von der Universität Mainz gegenüber der Bild. Ausgehend von der individuellen Vorgehensweise Habecks kommentiert Falter in der Bild:
“Das ist sehr ungewöhnlich und ein Bruch mit deutscher Beamtentradition.”