Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Antti Hämäläinen via www.imago-images.deFinnische und NATO-Flaggen an den Fahnenmasten im Hof des finnischen Außenministeriums in Helsinki, 4. April 2023
Der finnische Außenminister Pekka Haavisto hat heute Nachmittag in Brüssel die Beitrittsurkunde seines Landes zur NATO an US-Außenminister Antony Blinken übergeben. Damit ist das Aufnahmeverfahren offiziell abgeschlossen und Finnland vollwertiges Mitglied des westlichen Bündnisses.
Nach Presseberichten behauptete der finnische Staatspräsident Sauli Niinistö anlässlich des Beitritts seines Landes zu der westlichen Militärallianz:
“Eine neue Ära beginnt. Es ist ein großartiger Tag für Finnland.”
Der Norweger Jens Stoltenberg, seit Oktober 2014 Generalsekretär der NATO, betrachtet den Beitritt Finnlands zu dem US-dominierten Bündnis als eine Antwort auf das militärische Vorgehen Russlands in der Ukraine.
Stoltenberg: “Putin wollte weniger NATO – jetzt bekommt er mehr
Putin, so Stoltenberg, sei mit seiner Politik gescheitert. Statt die NATO auf Abstand zu halten und die Aufnahme neuer Mitglieder zu verhindern, erhalte Putin nun das Gegenteil des Gewünschten.
Stoltenberg sprach von einem “historischen Tag” und davon, dass Finnland “eine felsenfeste Garantie” hinsichtlich seiner “Verteidigung” bekomme. Der NATO-Generalsekretär weiter:
“Artikel 5, alle für einen, einer für alle, gilt von heute an für Finnland.”
In ähnlichem Sinne äußerte sich auch US-Außenminister Antony Blinken.
Während Finnland in nicht einmal einem Jahr seinen Beitritt zur NATO vollzogen hat, liegt die Aufnahme Schwedens, das eigentlich gleichzeitig mit Finnland dem Militärpakt beitreten wollte, vorerst noch auf Eis. Denn die Türkei und Ungarn haben den Beitritt Schwedens noch nicht ratifiziert. Somit kann nur die finnische Flagge vor dem Brüsseler NATO-Hauptquartier gehisst werden.
Kreml zu NATO-Beitritt: Finnland ist nicht mit der Ukraine zu vergleichen
Durch den Beitritt Finnlands verlängert sich für Russland die Länge der gemeinsamen Grenze mit NATO-Staaten um rund 1.340 Kilometer. Dies mache mehr als das Doppelte der bisherigen Länge aus, wie die FAZ anmerkte. Finnland stelle laut der Zeitung einen “Sicherheitsgewinn” für das US-Bündnis dar, da es über “moderne, schlagkräftige Streitkräfte” mit regulär 30.000 Soldaten verfüge. Helsinki könne “im Konfliktfall” innerhalb kurzer Zeit 280.000 Soldaten mobilisieren, äußerstenfalls sogar 900.000.
Der Beitritt Finnlands fällt auf den Tag genau auf den 74. Gründungstag der US-geführten Militärallianz.
