Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) erhebt schwere Vorwürfe gegen Lettland. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht wirft die Organisation dem EU-Mitglied Verbrechen gegen die Menschenrechte und Verbrechen gegen internationales Recht vor. Begangen wurden sie vom lettischen Grenzschutz und den lettischen Strafverfolgungsbehörden in Zusammenarbeit mit vermummten, schwarz gekleideten und bewaffneten Spezialkräften. Opfer waren aus dem Nahen Osten stammende Flüchtlinge, die aus dem benachbarten Weißrussland versuchten, in die EU zu gelangen.
Die Vorwürfe gegen Lettland reichen von illegalen Push-Backs über willkürliche Inhaftierungen, Ausübung von physischer Gewalt und Folter bis hin zu Verschwindenlassen. Eine große Zahl an Flüchtlingen sei zudem in Zeltlagern im Wald interniert worden, ohne jeden Kontakt zur Außenwelt. Auch Telefone seien konfisziert worden. Der Bericht listet die Anwendung unterschiedlicher Foltermethoden auf, wie beispielsweise Elektroschocks im Genitalbereich durch schwarz gekleidete, vermummte “Kommandos”.