Quelle: www.globallookpress.com © Vincent Isore/Keystone Press Agency Die französische Energieministerin Agnès Pannier-Runacher (Archivbild)
Von Freitag, dem 30. Dezember, bis Montag, dem 2. Januar, werden in den Büroräumen des französischen Energieministeriums die Flure voraussichtlich kalt und leer sein. Wie Ministerin Agnès Pannier-Runacher mitteilte, wurden die Angestellten der Ministerien in den nächsten Tagen dazu aufgefordert, Telearbeit zu verrichten, beziehungsweise, wie es auf neudeutsch heißt, im Homeoffice zu arbeiten.
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Mit dieser Maßnahme, die auch vom Ministerium für den ökologischen Wandel durchgeführt wurde, soll getestet werden, wie viel Energie auf diese Weise eingespart werden kann. In einem Gespräch mit dem französischen Radiosender TF1 erklärte Pannier-Runacher am Donnerstag, dass die Maßnahmen vom 30. Dezember bis zum 2. Januar dauern und insgesamt neun Regierungsgebäude betreffen wird.
“In unserem Land gab es noch nie eine Studie darüber, was die Entwicklung der Telearbeit in verschiedenen Strukturen bewirken könnte”, erklärte das Ministerium.
Das viertägige Experiment soll den Beamten eine “genaue Vorstellung davon vermitteln, was dies in Bezug auf Energieeinsparungen ermöglichen kann”. Nach Angaben von TF1 hat das Ministerium das Programm erstmals Anfang November getestet. Da die Heizsaison nun in vollem Gange ist, muss die Wirksamkeit der Maßnahme erneut bewertet werden, wie die Beamten erklärten.
Während der alltägliche Verbrauch wie Essensausgabe, elektronische Geräte, Beleuchtung oder Belüftung wieder abgeschaltet wird, wird dies für die Heizung nur in eingeschränkten Maße gelten, da die Heizkörper auf “Frostschutz” gestellt werden, damit die Temperatur nicht unter 8 Grad sinkt. “Diesmal werden wir also messen können, wie viel Energie in der Heizperiode durch Telearbeit eingespart werden kann”, erklärte das Ministerium.
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Im September rief der französische Präsident Emmanuel Macron seine Landsleute angesichts der anhaltenden Energiekrise in Europa dazu auf, den Energieverbrauch bis 2024 um zehn Prozent zu senken. In einem Gespräch mit dem französischen Radiosender Inter sagte Emmanuelle Wargon, die Leiterin der französischen Energieaufsichtsbehörde CRE, am Mittwoch, dass die Bevölkerung den Aufruf der Behörden weitgehend befolgt habe und der Stromverbrauch in den letzten vier Wochen um 8,7 Prozent gesunken sei.
Anfang des Monats berichtete Bloomberg , dass in Frankreich in diesem Winter ein größeres Risiko von Stromdefiziten besteht, nachdem der französische Netzbetreiber Électricité de France (EDF) beschlossen hatte, die Wartungspausen in mehreren Kernkraftwerken zu verlängern.
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