Quelle: Gettyimages.ru © Mehmet Kaman / Anadolu Agency Symbolfoto: Die Verbracherpreise gehen in die Höhe. Hier sind Menschen auf einem Gemüsemarkt zu sehen.
Die Verbraucherpreise in Frankreich haben den höchsten Stand seit über drei Jahrzehnten erreicht, wie Daten des staatlichen Statistikamtes INSEE am Mittwoch zeigten.
Dem Bericht zufolge stieg die Inflation in Frankreich im Juni um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat und trieb die jährliche Teuerungsrate auf 6,5 Prozent. Dies sei der höchste Stand seit 1991. Die Zahlen markieren den zweiten Rekordmonat in Folge bei der Preissteigerung, seit Frankreich Anfang der 1990er-Jahre mit den Berechnungsmethoden der EU begonnen hatte.
Wegen hoher Energiepreise: EU rechnet für 2022 mit Rekord-Inflation von 7,6 Prozent
Der nationale Verbraucherpreisindex des Landes lag ebenfalls bei 5,8 Prozent im Jahresvergleich, verglichen mit 5,2 Prozent im Mai.
Nach Angaben des INSEE wurde die Inflation vor allem durch die stark gestiegenen Energiepreise angetrieben, die im Jahresvergleich um 33,1 Prozent zugelegt hätten. Die Daten zeigten auch, dass die Kosten für Dienstleistungen im Jahresvergleich um 3,3 Prozent in die Höhe gingen.
Sowohl die französische Regierung als auch die Zentralbank haben ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gesenkt. Der Gouverneur der französischen Zentralbank, François Villeroy de Galhau, erklärte am Mittwoch dem Radiosender France Info , dass eine Stagflation im Land nicht ausgeschlossen werden könne. Das Hauptszenario der Regulierungsbehörde geht weiterhin von einem Wachstum von 2,3 Prozent für das gesamte Jahr 2022 aus.
Umfrage: Inflation größte Sorge der Deutschen – Forderungen nach Steuersenkungen werden lauter
Finanzminister Bruno Le Maire hatte bereits davor gewarnt, dass dem Staat der fiskalische Spielraum ausgehe, um die steigenden Energiepreise für Unternehmen und Haushalte zu kompensieren. Die Regierung in Paris hatte vergangene Woche über eine weitere Deckelung der Strom- und Gaspreise, Tank-Zuschüsse für Berufstätige, eine Mietpreisbremse und die Erhöhung von Renten sowie Sozialleistungen beraten.
Der Aussage des Finanzministers zufolge gab Frankreich seit 2021 bereits 23 Milliarden Euro im Kampf gegen steigende Preise und Lebenshaltungskosten aus. Dabei habe man vor allem die Begrenzung der Strom- und Gastarife für die Verbraucher im Fokus gehabt, so Le Maire.
Source