Zum 1. Mai: Frankreich geht erneut gegen Macrons Rentenreform auf die Straße
Der französische Innenminister Gerald Darmanin erklärte am Montag, die Polizei habe landesweit insgesamt 291 Personen festgenommen, darunter in Paris allein 111 Demonstranten. Er wies darauf hin, dass mindestens 108 Beamte verwundet worden seien, eine Zahl, die er als “extrem selten” für Demonstrationen am 1. Mai bezeichnete.
Allein in der französischen Hauptstadt wurden insgesamt 25 Beamte verletzt, von denen einer schwere Verbrennungen im Gesicht und an den Händen erlitt, nachdem er von einem Molotow-Cocktail getroffen worden war, sagte der Minister.
Darmanin bezifferte die Gesamtzahl der Demonstranten bei den Protesten im ganzen Land auf 782.000. Die Gewerkschaft CGT bestritt jedoch diese Zahl und behauptete, dass landesweit fast 2,3 Millionen Menschen auf die Straße gegangen wären.
FRANCE – Nantes. Here come the farmers! Joining the massive May Day protests.71% of citizens are against Macron not even bothering to ask Parliament when he knows he’ll lose. It isn’t about retirement age, it’s about democracy! pic.twitter.com/2EI3T4AAaz
— Bernie's Tweets (@BernieSpofforth) May 1, 2023
Während viele Mai-Kundgebungen friedlich verliefen, kam es an einigen Orten zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Teilnehmern, wie auch in einigen sozialen Medien zu sehen war. Demonstranten schleuderten Wurfgeschosse und Benzinbomben gegen die Polizei, die daraufhin Wasserwerfer und Tränengas einsetzte.
Die Gewalt wurde von den französischen Behörden verurteilt. Premierministerin Élisabeth Borne erklärte, der 1. Mai sei zwar “ein Moment der verantwortungsvollen Mobilisierung und des Engagements”, aber “die Gewaltszenen am Rande der Prozessionen sind umso inakzeptabler”.