Wie die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet, behauptet die Militärjunta in Niger, dass das französische Militär für Angriffe auf die Kämpfer der Präsidentengarde verantwortlich sei und den seit Sonntag geschlossenen Luftraum des Landes verletzt habe. Der nach dem Putsch gebildete “Nationale Rat zur Verteidigung des Vaterlandes” habe eine Anhebung der Bedrohungsstufe angeordnet.
Laut einer Mitteilung der Militärjunta soll das französische Militär mit einem A-47M-Flugzeug das Land überflogen und dabei die Kommunikation mit dem nigrischen Militär verweigert haben. Ein französisches Militärflugzeug habe demnach am 9. August 2023 von 6:39 bis 11:15 Uhr Ortszeit (05:39-10:15 GMT) “absichtlich jeglichen Kontakt zur Flugsicherung abgebrochen, als es in unseren Luftraum einflog”, hieß es in einer Erklärung. Weiterhin sollen sich von den französischen Streitkräften befreite “Terroristen” zusammengeschlossen haben, um Anschläge im Grenzgebiet zu planen.
📍#Niger | CNSP accuse la #France de vouloir #déstabiliser le 🇳🇪 🤷🏿♂️Le #CNSP informe le public national et international de graves #événements au #Niger causés par le comportement des forces #françaises et de leurs complices. Une #attaque a ciblé la Garde nationale du #Niger.… pic.twitter.com/5QjqczwdbO
— 𝕮𝖍𝖊𝖎𝖈𝖐 𝕿𝖎𝖉𝖎𝖆𝖓𝖊 𝕯𝕴𝕬𝕽𝕽𝕬 (@CheickIbtidiani) August 9, 2023
Ende Juli war das bisherige Staatsoberhaupt Nigers, Mohamed Bazoum, im Rahmen eines Putsches durch die Präsidentengarde abgesetzt worden. Zuvor hatten die Kämpfer den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Niamey blockiert. Die Verantwortung für den Putsch übernahm der “Nationale Rat zur Verteidigung des Vaterlandes” unter der Leitung des Gardekommandanten General Abdurakhman Tchiani.
Die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Länder (ECOWAS) drohte bereits mit einer militärischen Intervention, falls Bazoum nicht innerhalb einer Woche wieder eingesetzt würde. Das Ultimatum ist am Sonntag abgelaufen, ohne dass es zu einem militärischen Angriff gekommen ist.