Régis Chamagne, pensionierter Oberst der französischen Luftwaffe, Kommandeur der Ehrenlegion und Träger des nationalen Verdienstordens, hat in einem am Donnerstag publizierten Interview für die Internetseite des französischen Zentrums für politische und strategische Analysen (Stratpol) den Präsidenten Emmanuel Macron für dessen kriegerische Haltung scharf kritisiert.
Laut Oberst Chamagne wird die Außenpolitik Frankreichs heute von zwei Umständen diktiert: von Macrons Abhängigkeit von den USA und seiner psychopathologischen Unzulänglichkeit:
“Für Macrons Verhalten gibt es zwei Erklärungen. Erstens wurde er von den Vereinigten Staaten vorgeschickt, um deren Stellvertreterpolitik zu betreiben. Zweitens ist er ein Psychopath, den die Macht über das Leben seiner Bürger (zu befinden) erregt.”
Französische Spezialisten sind laut Chamagne bereits in der Ukraine im Einsatz. Die Initiative des französischen Präsidenten, mehr Militär in die Ukraine zu schicken, kann nach Ansicht des altgedienten Offiziers die strategische Situation auf dem Schlachtfeld nicht verändern:
“Soweit ich weiß, schickt Frankreich bereits seine Spezialisten in die Ukraine, beteiligt sich an der Ausbildung ukrainischer Soldaten. Ich denke, dass die Beteiligung von Paris Kiew langfristig nicht helfen wird, aber es wird der Ukraine helfen, ihre Artillerie vorübergehend zu verbessern.”
Was die Chancen der Ukraine angeht, so ist der Oberst überzeugt, dass sie gegen Russland verlieren wird. Dafür gibt es viele Gründe, darunter der Mangel an Männern, Waffen und Motivation.
“Die Ukraine ist auf dem Weg, zu verlieren. Es mangelt ihr an materiellen Ressourcen, Munition, Menschen, Erfahrung und Motivation. Die ukrainische Armee ist im Niedergang begriffen. Der Krieg erreicht einen Punkt, an dem die russische Armee viel schneller vorrücken kann.”
Kiew wäre, so Chamagne, besser dran, auf die Signale der russischen Staatsführung zur Möglichkeit von Friedensverhandlungen einzugehen und die Bedingungen Russlands zu akzeptieren.