Nur wenige Tage nach dem russischen Außenminister Sergei Lawrow ist auch der französische Präsident Emmanuel Macron zu einer Afrika-Tour aufgebrochen. Am Dienstag traf der Politiker in Kamerun ein. Nach den Verhandlungen mit seinem Amtskollegen Paul Biya zeigte sich Macron auf einer Pressekonferenz in Yaoundé besorgt über immer reger werdende Kontakte zwischen afrikanischen Ländern und russischen Diplomaten und Armeeangehörigen.
“Das ist eine neue Form. Ich würde sie nicht einmal als Kooperation bezeichnen. Es geht eher darum, geschwächten politischen Führungen oder absolut illegitimen militärischen Junten zu gefallen. Dies erregt im Wesentlichen Besorgnis um den afrikanischen Kontinent.”
Macron zufolge gebe es “zwei Typen der russischen Präsenz” in Afrika. Einerseits baue die russische Diplomatie seit Jahrzehnten Kontakte zu afrikanischen Ländern auf. Russland sei eine “politische und militärische Großmacht”, die historisch bedingt wirtschaftliche und mitunter militärische Beziehungen zu vielen Staaten in Afrika aufrechterhalte. Gleichzeitig zeigte sich der französische Präsident über die “hybride Präsenz” Russlands auf dem Kontinent besorgt und verurteilte die angebliche Verbreitung von Falschinformationen und “für Russland günstigen Narrativen”. Dabei bezog sich der Politiker auf die Eröffnung von neuen Büros der russischen Auslandsmedien Sputnik und RT in Afrika. Macron weigerte sich, ihre Mitarbeiter als Journalisten zu bezeichnen.