Meinung
“Ball absurd” für die Ukraine – Der Tanz am Abgrund
Laut einem Ende letzter Woche veröffentlichten UNO-Bericht liegt die Zahl der zivilen Todesopfer, die die russische Operation bisher gefordert hat, mit geschätzten 4.500 Personen erstaunlich niedrig. Vor allem, wenn man die Wucht der schweren Kämpfe in vielen ukrainischen Dörfern und Städten in dem beinahe vier Monate dauernden Krieg bedenkt. Laut einem UNO-Bericht vom Ende letzten Jahres macht diese Zahl nur ein Drittel der 14.000 Zivilisten aus, die im Donbass von der ukrainischen Armee in den letzten acht Jahren getötet worden sind. Oft geschah dies durch willkürliches Artilleriefeuer ukrainischer Nazi-Verbände ohne militärische Ziele auf zivile Wohngebiete.
Anders als im Westen erwartet hat Russland mit seinen Militäroperationen auch erfolgreich vermieden, sich zu verzetteln. Der Hauptgrund aber, weshalb der Westen aktuell so vollkommen ratlos ist, ist, dass die russische Wirtschaft auf den US/NATO-Wirtschaftskrieg grundlegend anders reagiert und funktioniert hat als erwartet. Letzten Freitag senkte die russische Zentralbank sogar die Zinssätze auf 9,5 Prozent, Tendenz schnell weiter fallend, denn auch die Inflation nimmt rasant ab. Dazu hat auch die außerordentliche Erstarkung des Rubels gegenüber fast allen anderen Weltwährungen beigetragen.
Mit Datum vom 16. Juni 2022 bekommt man für 57 Rubel einen Dollar. So stark war der Rubel zuletzt vor dem Maidan-Putsch 2014. Aufgrund der feindlichen US-EU-Maßnahmen zur Zerstörung der russischen Währung unmittelbar nach der aktuellen russischen Militärintervention in der Ukraine war der Rubel kurzzeitig auf das Niveau von 150 Rubel zu einem Dollar gefallen. Die Chefin der russischen Zentralbank aber hat bravourös reagiert. Wie beim Judo hat sie die Energie des Angreifers brillant dazu genutzt, den Gegner zu schlagen, indem jetzt die als “feindlich” eingestuften Länder ihre Energieimporte aus Russland in Rubel bezahlen müssen. Dadurch hat sich der Wert des Rubels gegenüber dem Dollar im Vergleich zum Stand von Ende Februar 2022 fast verdreifacht, was den Import aller in Dollar gehandelten Waren aus dem Rest der Welt für die russischen Käufer erheblich billiger macht.
Noch überraschender ist für viele Beobachter der russischen Wirtschaft, dass sich die Anzeichen für eine nachhaltige Erholung mehren – vor allem, was die industrielle Aktivität betrifft. So hat beispielsweise die riesige Automobilfabrik bei Togliatti, wo die bekannten Ladas hergestellt werden, ihre Arbeit wieder vollumfänglich aufgenommen. Die EU/NATO-Hoffnungen, dass die Produktion wegen fehlender Teile aus dem Westen monatelang stillstehen würde, haben sich als typisch westliches, nämlich unfundiertes Wunschdenken erwiesen. Zugleich scheint die Entwicklung in der Automobilindustrie nicht die “eine” Schwalbe zu sein, die noch keinen Frühling macht. Vielmehr deuten jüngste Zahlen der Russischen Zentralbank darauf hin, dass der Aufschwung auf einer breiten Basis steht.
Derweil zeigen private Fotos in den sogenannten “sozialen” Medien, dass es in den russischen Supermärkten an nichts mangelt. Die Regale sind voll, wenn auch im Lebensmittelbereich Edelprodukte aus der EU, wie beispielsweise französischer Käse und italienischer Schinken weitgehend fehlen. Dafür gibt es aber Ersatz aus anderen Ländern. Feinschmecker würden das zwar nicht als “Ersatz” bezeichnen, aber die russische Bevölkerung kommt mit der Situation zurecht, im Unterschied zu den Verbrauchern in den Ländern des Westens.
In der EU, in Großbritannien und vor allem in den USA droht eine Rezession in Verbindung mit fast zweistelligen Inflationsraten noch mehr Menschen in die Armut abzudrängen. Zugleich verhindern bereits sehr hohe private und staatliche Verschuldungsraten in Verbindung mit steigenden Zinssätzen eine Rückkehr der Zentralbanken zu den Zeiten der wunderbaren Geldvermehrung.
Zum ersten Mal seit Menschengedenken droht gegen Jahresende auch in Deutschland sogar vielen Menschen aus der Mittelschicht, dass sie hungern und/oder frieren werden. Dass dies ohne politische Auswirkungen bleiben wird, ist kaum vorzustellen. Ebenso dürfte es angesichts der ständig demonstrierten Unfähigkeit und Ignoranz der Ampelregierung in Berlin – vor allem bei ihrer grünen Komponente – immer schwieriger werden, alle Schuld auf die Russen abzuschieben.
Meinung
Tagesschau im Lügenmodus – Wie der Beschuss von Donezk umgedeutet wurde
Die Tatsache, dass Russland nicht unter den Sanktionen eingeknickt ist, hat den Russen die Zeit gegeben, um in Ruhe die anfänglichen militärischen Probleme aus dem Weg zu räumen. Mit Ausnahme des präsidialen Schauspielers Selenskij glaubt selbst der verbohrteste Propagandist in Kiew und im Westen nicht mehr an einen Sieg der Ukraine. Vielmehr wird angesichts der zunehmenden Auflösungserscheinungen der Fronteinheiten des ukrainischen Militärs jetzt diskutiert, wie viele Wochen die Armee des Landes noch durchhalten kann.
Statt sich militärisch in der Ukraine festzufahren, wovon man im Westen ursprünglich ausgegangen ist, haben die Russen nach dem Abbruch der Verhandlungen in Istanbul durch die ukrainische Regierung Ende März und angesichts der beharrlichen Weigerung Kiews, die Verhandlungen mit Moskau zur diplomatischen Beilegung des Konfliktes wiederaufzunehmen, in den nachfolgenden Monaten auf dem Schlachtfeld in der Ukraine militärische Fakten geschaffen. Diese können auch bei eventuell zukünftigen Gesprächen mit der Ukraine oder dem Westen nicht mehr wegverhandelt werden. Und mit jedem weiteren Tag, den die Selenskij-Propaganda-Produktionstruppe in Kiew den Krieg verlängert, schwächt sie ihre Verhandlungsposition weiter.
Mit jedem weiteren Tag Krieg opfert Selenskij Hunderte seiner eigenen Soldaten. Nach Angaben des Selenskij-Beraters Dawid Arachamija am 15. Juni anlässlich seines Besuchs in Washington verliert die ukrainische Armee täglich zwischen 200 und 500 Tote und nochmals 500 schwer Verwundete. Die Menschen sterben einen vollkommen sinnlosen Tod. Selbst wenn man das Militär und die Soldaten kaltblütig nur als Mittel zum Zweck, nämlich zur “Fortführung der Politik mit anderen Mitteln” sieht, muss sich doch jeder vernünftige Mensch fragen, welche politischen Ziele Kiew mit der Fortführung des längst verlorenen Krieges noch erreichen will.
Welche Verhandlungsspielräume gegenüber den Russen kann die Selenskij-Regierung mit dem Opfer von 1.400 bis 3.500 weiteren toten ukrainischen Soldaten noch gewinnen, wenn der Krieg um eine Woche verlängert wird? Keine! Auch vier Wochen länger Krieg mit bis zu 14.000 Toten werden die Lage für die Regierung in Kiew nicht verbessern. Der Krieg ist für die Ukraine verloren! Und diese Erkenntnis hat sich scheinbar inzwischen bei vielen NATO-Militärs durchgesetzt, aber offensichtlich bestehen die zivilen NATO-Politiker weiter auf ihrem Mantra: “Russland muss verlieren!” Nur so lässt sich erklären, warum die westlichen Regierungen tatenlos bei der Fortsetzung dieses mörderischen Irrsinns durch neue Waffenlieferungen mitmachen.
Anstatt Selenskij klarzumachen, dass er verloren hat und die NATO ihm nicht dabei helfen wird, den Donbass und die Ukraine zurückzuerobern, wie der Clown noch vor wenigen Tagen lauthals verkündet hatte, diskutierten die NATO-Kriegsminister bei ihrem Treffen in Brüssel am 15. Juni erneut weitere Waffenlieferungen an die Ukraine und bestärkten damit nur noch mehr den Realitätsverlust in der ukrainischen Führung. Warum machen das die NATO-Minister?
Wenn ein Sieg der Ukraine ausgeschlossen ist, und wenn man mit der Fortsetzung des Krieges keine Verhandlungschips gewinnen kann, dann bleibt nur eine Erklärung: Diese hatte der US-Kriegsminister Lloyd Austin bei seinem Besuch in Kiew unvorsichtigerweise ausgeplappert, dass nämlich die Amerikaner den Krieg in der Ukraine “so lange wie möglich fortführen” wollen, um Russland “ausbluten” zu lassen.
Es ist aber nicht Russland, das dabei ausblutet, sondern die Ukraine. Und das sind die Helfer und Freunde des ukrainischen Präsidenten. Die Menschen in der Ukraine sollten schleunigst daraus ihre Konsequenzen ziehen.
Source