Bei der Rundfunk-Kommission hat rbb-Interimschefin Katrin Vernau einen Mehrbedarf für ihr Haus für die Jahre 2025 bis 2028 in Höhe von 150 Millionen Euro angemeldet – das entspricht einer Erhöhung von acht Prozent. Vor dem Hintergrund des Luxus-Skandals um rbb-Intendantin Patricia Schlesinger findet nicht nur die B.Z. das Vorpreschen als “erstaunlich, denn: Vernau war nach dem Prunk- und Protzskandal im September zum RBB gekommen – mit einem straffen Sparprogramm. Die Betriebswirtin feuerte die teuren Direktoren, strich Bonuszahlungen und Ruhegelder, stoppte das geplante ‘Digitale Medienhaus’. Und kürzte beim Programm.”
Vernau begründete ihre Forderung gegenüber der dpa folgendermaßen:
“Wenn wir erst mal auf eine Beitragsanpassung warten müssten, dann haben wir einen erheblichen Druck im Budget. […] Das heißt, wir müssten unweigerlich die nächste Sparrunde einläuten. Wenn keine Beitragsanpassung kommt, kann man auch keine Tarifsteigerung machen.”
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— Argo Nerd (@argonerd) July 27, 2023
Doch der Rundfunkrat dankte Vernau das “Aufräumen” nicht, ihre Bewerbung als “Dauer-Intendantin” wurde nicht angenommen. Gegenüber der dpa erwiderte sie daher angesäuert: “In jedem Unternehmen, wo die komplette Geschäftsleitung geht, schaut man, dass man die Leitung so schnell wie möglich wieder auf ordentliche Beine stellt. Und in der Krise würde man es noch dringlicher ansehen normalerweise, aber im RBB offensichtlich nicht.”