Am vergangenen Sonnabend, als tausende Demonstranten von Keyenberg aus zum Tagebau Garzweiler aufbrachen, um gegen die Räumung von Lützerath zu demonstrieren, kam es in den umliegenden Dörfern zu zahlreichen Sachbeschädigungen, beispielsweise durch Böllerwürfe. Die Demonstration eskalierte teilweise, es gab Auseinandersetzungen mit der Polizei und viele Verletzte ‒ Vandalismus stand auf der Tagesordnung. Seither, meint Barbara Ziemann-Oberherr, Einwohnerin von Keyenberg, habe sich dort viel verändert. Sie sagte gegenüber der Rheinischen Post:
“Unser dörfliches Leben wird hier gerade komplett auf den Kopf gestellt.”
Von einstmals über 850 Menschen leben jetzt noch etwa rund 100 Menschen in Keyenberg. Dazu kommen seit einigen Wochen hunderte “Klimaaktivisten”, die nach der Räumung Lützeraths auf dem nicht mehr genutzten Dorfsportplatz von Keyenberg ein sogenanntes “Klimacamp” mit Zelten, Autos und Kochstellen errichtet haben. Dabei gab es immer wieder Zwischenfälle mit den Einwohnern, die sich ängstlich in ihre Häuser zurückziehen.
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— Argo Nerd (@argonerd) January 21, 2023
Gewalt gegen die Polizei Der sogenannte friedliche Protest in #Lützerathpic.twitter.com/C0rryeJO9F
— Fairness im Rheinischen Braunkohlerevier (@FairnessB) January 15, 2023
Barbara Oberherr, eine weitere Anwohnerin, drückte es noch etwas drastischer aus:
“Für uns fühlt es sich an wie in Hitchcocks ‘Die Vögel’. Da rennen nachts 100 bis 200 schwarz Vermummte durchs Dorf, rufen Parolen und werfen Böller. Die haben im Grunde die ganzen Dörfer zugeschissen, an den Häusern und auf den Feldern massive Schäden hinterlassen.”