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Gaslieferstopp könnte Betrieb in deutschen Krematorien erschweren

Gaslieferstopp könnte Betrieb in deutschen Krematorien erschweren

Quelle: Gettyimages.ru © picture allianceArchivbild: Ein Mitarbeiter des Krematoriums Feuerbestattungen Dülmen

Falls Russland beschließt, gar kein Gas in die Bundesrepublik zu liefern, könnte dies für Krematorien in Deutschland schwerwiegende Folgen haben. Die Unternehmen arbeiten bereits Notfallpläne aus, um mit den steigenden Gaskosten fertig zu werden, berichtete Reuters am Montag.

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Laut dem Bundesverband Deutscher Bestatter werden von rund einer Million Menschen, die jedes Jahr in Deutschland sterben, fast drei Viertel eingeäschert. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sei das ein hoher Prozentsatz, erklärte Generalsekretär Stephan Neuser zu Reuters. Dies sei zum Teil auf eine Tradition in Ostdeutschland zurückzuführen, wo fast alle Bestattungen durch Einäscherung erfolgten, und werde fortgesetzt, da Familien der Verstorbenen oft Urnengräber bevorzugen, um nicht an einen bestimmten Friedhof gebunden zu sein.

Im Falle einer Gasknappheit müssten die Krematorien Neuser zufolge die Temperatur der Öfen kurzfristig von derzeit 850 auf 750 Grad drosseln, um Rohstoffe zu sparen. Für diesen Schritt sei jedoch eine behördliche Sondergenehmigung erforderlich.

In einer Erklärung des Bundesministeriums für Umwelt hieß es, die Behörde arbeite mit den Bundesländern an der Erstellung von Leitlinien für mögliche Ausnahmen von gesetzlich vorgeschriebenen Mindesttemperaturen. Diese sollen in den kommenden Wochen zur Verfügung stehen.

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Zudem schalten einige Krematorien jetzt schon teilweise ihre Öfen ab, während sie andere ständig in Betrieb halten, damit sie nicht abkühlen und dann nicht noch mehr Gas zum erneuten Aufheizen benötigen.

Laut Svend-Jörk Sobolewski, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft deutscher Krematorien, sollte der Sektor im Falle einer Gas-Rationierung priorisiert werden, da die meisten Krematorien ohne Gas nicht arbeiten können. “Man kann den Tod nicht ausschalten”, erklärte er.

Einige Krematorien beginnen nach eigenen Angaben bereits mit einer Umstellung ihrer Abläufe. Ende Juli gab das bundesweit größte Unternehmen dieser Art bei Dachsenhausen bekannt, es wolle künftig zwei Einäscherungsanlagen rund um die Uhr ohne Erdgas betreiben. Durch den Betrieb rund um die Uhr würden allerdings Personalkosten steigen. Andere Krematorien wie etwa in Koblenz und Ludwigshafen verlängern ihre Tageslaufzeiten.

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