Am Donnerstag erreichten die Gaspreise in Europa neue Rekordhöhen. Die August-Futures am TTF-Handelsplatz in den Niederlanden sprangen um 6,4 Prozent in die Höhe und erreichten die Marke von 1.630 Dollar pro tausend Kubikmeter beziehungsweise 149,15 Euro pro Megawattstunde in Haushalten, wie Daten der Londoner Intercontinental Exchange zeigen. Es war das erste Mal seit dem 10. März, dass der Erdgaspreis diesen Wert überstieg.
Mitte Juni drosselte der russische Gasexporteur Gazprom die Lieferungen über die Nord-Stream-Pipeline nach Deutschland um 60 Prozent und begründete dies mit technischen Problemen aufgrund der westlichen Sanktionen infolge des Ukraine-Krieges. Nach dieser Entscheidung rief der deutsche Vizekanzler Robert Habeck (Bündnis 90/ Die Grünen) zu einer Verringerung des Gasverbrauchs auf, während mehrere andere EU-Länder Maßnahmen ankündigten, die dabei helfen sollen, weniger Gas zu verbrauchen, etwa die verstärkte Nutzung von Kohlekraftwerken.
Nach Angaben des Betreibers Nord Stream AG wird die Nord-Stream-Pipeline zwischen dem 11. und 21. Juli einer regulären jährlichen Wartung unterzogen, was mit einer vorübergehenden Abschaltung der Pipeline verbunden ist.