Alexei Miller, der Chef des russischen Erdgasförderunternehmens Gazprom, hat am Samstag erklärt, dass die Mehrheit der EU-Länder den Kauf von russischem Gas fortsetze. Im Gespräch mit einem Journalisten der staatlichen Mediengesellschaft WGTRK betonte Miller, dass auch die Länder, die zuvor öffentlich über die Abkehr von Lieferungen aus Russland gesprochen hätten, weiter mit dem Energierohstoff versorgt würden. Gas fließe über das Territorium der Ukraine durch die Kompressorstation Sudscha bis zum Umschlagpunkt Baumgarten in Österreich, woher es weiter in mehrere europäische Länder geliefert werde.
Die Fragen über die Käufer und den Lieferumfang ließ der Gazprom-Chef ohne Antwort. Dies begründete Miller damit, dass die Moleküle in der Erdgasleitung keine Nationalität hätten. Von Baumgarten aus werde russisches Gas im Rahmen der bestehenden Verträge unter anderem an Länder im Süden und Südosten Europas geliefert. Hierbei betonte Miller wie folgt:
“Natürlich gibt es russisches Gas auf dem europäischen Markt, und zwar nicht in kleinen Mengen. Ich möchte noch einmal betonen: auch in den Ländern, die erklären, dass es in ihrem Land kein russisches Gas auf dem Markt gibt.”