Der Sänger gab am Dienstag vor Gericht zu, dass der Vorwurf, er sei wegen seiner Davidstern-Kette im Hotel abgewiesen worden, gelogen war. Ofarim sagte:
“Die Vorwürfe treffen zu. Herr W. ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Es tut mir leid, ich habe das Video gelöscht.”
Im Oktober 2021 hatte Ofarim ein Video veröffentlicht, in dem er behauptete, dass ein Angestellter des Leipziger Hotels “The Westin” ihn aufgefordert habe, seine Halskette mit Davidstern abzunehmen, bevor er einchecke.
Das Video mit den Antisemitismus-Vorwürfen verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken. Und sorgte schnell zu einer Vorverurteilung des Hotel-Angestellten.
Ich möchte in keinem Land leben, in dem jüdische Menschen sich nicht zu ihrem Glauben bekennen dürfen. Ich möchte in keinem Land leben, in dem man den Davidstern verstecken soll. Das ist eine Schande! https://t.co/d0BgXHkNj7
— Marco Buschmann (@MarcoBuschmann) October 5, 2021
Dr. Schuster: "Die antisemitische Anfeindung gegen @GilOfarim ist erschreckend. So wie zu hoffen ist, dass das @westin personelle Konsequenzen zieht, hoffe ich ebenso, dass wir künftig auf Solidarität treffen, wenn wir angegriffen werden." #Antisemitismuspic.twitter.com/cMsyKd7SH6
— Zentralrat der Juden in Deutschland (@ZentralratJuden) October 5, 2021
Es gab jedoch auch skeptische Stimmen, die zuerst einmal Beweise verlangten.
Schrecklich, wenn das so passiert ist, wie @GilOfarim es behauptet. Ich möchte aber erst die Beweise sehen, bevor irgendjemand @Westin seine Karriere deswegen zerstört wird. Denk mal an Jussie Smollett. Sicherlich hat Westin eine Kamera in der Hotellobby. Zeugen? #GilOfarimhttps://t.co/cJjT3aUrew
— Thomas Penn (@ThomasJPenn) October 5, 2021
Das Verfahren gegen Ofarim werde nun unter einer Geldauflage vorläufig eingestellt, teilte das Landgericht mit. Der Musiker muss demnach innerhalb von sechs Monaten insgesamt 10.000 Euro zugunsten der Jüdischen Gemeinde zu Leipzig und dem Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen.
Danach wird das Verfahren endgültig eingestellt. Durch die Entschuldigung des Angeklagten sei der Hotelmanager wirkungsvoller rehabilitiert worden, als es durch ein Urteil möglich gewesen wäre. Zudem habe Ofarim “im Zusammenhang mit dem Geschehen erhebliche Nachteile erlitten”.