Meinung
“Außen Ministerin, innen Mutter”: Ein Spiegel-Reporter, Baerbock und das Tätscheln von Kinderköpfen
Das RND titelt am 14. März: “Mit Anlauf in die sechste Welle: Der Streit über den Corona-Fahrplan”. Der Artikel bestätigt, dass der Regierungsentwurf vom 9. März “nur noch wenige Basisschutzmaßnahmen – Maskenpflicht im Nahverkehr und in Kliniken und Pflegeeinrichtungen –” vorsehen würde. Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, äußert gegenüber dem RND eindeutige Zweifel und Kritik an den verkündeten Regierungsbeschlüssen. So teilte er zum Thema “Gesetzesverbesserung” mit:
“Wenn das Gesetz so verabschiedet wird, wie es vom Bundeskabinett eingebracht wurde, macht es alle Arbeit der letzten zwei Jahre obsolet. Testregime und Maskenpflicht müssen bundesweit gesetzlich verankert werden. Deswegen darf der Bundestag die Novelle so nicht passieren lassen.”
Der Grünen-Politiker Janosch Dahmen, kritisiert laut dem RND-Artikel ebenfalls, dass “die vorgesehenen Maßnahmen nicht weit genug” gehen würden. Dahmens Vorstellung lautet:
“Ich werbe sehr dafür, den Gesetzentwurf zur Reform des Infektionsschutzgesetzes noch einmal anzupassen und die Maskenpflicht in Innenräumen als Basisschutzmaßnahme beizubehalten.”
Dahmen gilt als einer der vehementesten Befürworter einer politisch verordneten Impfpflicht. Dies irritiert deswegen, da sich der Grünen-Politiker im Jahr 2013 noch zum Thema Impfpflicht und persönliche Freiheiten vollkommen different äußerte:
Die dargestellte Twitter-Diskussion um die Titulierung “Nazi” bezieht sich auf eine aktuelle Antwort des Grünen-Politikers, der an einer Demonstration für Grundrechte und Impfpflicht-Kritiker teilnehmende Berliner Feuerwehrbeamte dementsprechend diskreditierte. An dieser Diskussion beteiligte sich auch der Filmemacher Dietrich Brüggemann:
Die pauschalisierende Kommentierung von Dahmen, Teilnehmer einer durchgehend friedlichen und harmonischen Demonstration als “Nazis” zu beschimpfen, belegt exemplarisch sehr nachdrücklich das inzwischen sehr tief verwurzelte Unverständnis in weiten Kreisen der Gesellschaft, Mitbürgern ihren großen Wunsch nach einer “Normalisierung” des Alltags, das große Bedürfnis nach individuellen Freiheiten, schlicht abzusprechen.
Die Berliner BZ informierte am 14. März darüber, dass das Bundesland Brandenburg, ausgehend von einer Entscheidung durch die dort zuständige Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), alle bisherigen Maßnahmen-Einschränkungen beibehalten will. Die Welt titelt am gleichen Tag:
“Virologin Brinkmann warnt vor ‘falscher Annahme, dass der Sommer entspannt wird'”
Hat sie Angst oder Sorge, oder beides? Themen-Initiatoren, orchestrierende Musiker und applaudierende Zuschauer, also wesentliche Teile der Politik und Wissenschaft, Medien und beifallsspendende Mitbürger in diesem Land, können und/oder wollen ihre German Angst, ihre Beißreflexe, ihre zusehends irritierenden Freiheitsphobien anscheinend bedingt bis gar nicht mehr ablegen. In der Umfrage vom Februar zum Thema Maßnahmen-Lockerungen heißt es im RND-Artikel :
“Lediglich 36 Prozent der befragten Bundesbürger meinen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, bestimmte Corona-Maßnahmen aufzuheben. 44 Prozent finden, die beschlossenen Lockerungen kämen zu früh. Nur 11 Prozent sind der Auffassung, die Lockerungen hätten schon früher beschlossen werden sollen.”
Das Bild zeigt Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann, der jüngst trotz absolvierter Booster-Impfung positiv auf Corona getestet wurde. Er bezeichnet die aktuellen Corona-Pläne der Ampel-Regierung als “grob fahrlässig”.
Es wird sich daher zeigen, ob dieses Land eine freiere gesellschaftliche Stimmung ab dem 20. März aushalten kann. Aushalten will. Nicht nur seitens wissenschaftlich-virologischer Werte, sondern wesentlich elementarer, im täglichen Miteinander. Von Angesicht zu Angesicht, Seite an Seite, ohne maßregelnde Masken- und Abstandsregeln.
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